Bild: zvg

Interview mit Ramon Zürcher

Seit diesem Jahr trägt er die Verantwortung für die A.A.S. GmbH und das Magazin Sagenhafte Zeiten. Mehr als zwei Jahrzehnte stand er an der Seite von Erich von Däniken, heute führt er dessen Werk weiter – und entwickelt eigene Schwerpunkte in Forschung und Publikation. Und auch ein Buch ist geplant.

Anzeiger Interlaken: Sie leiten heute die A.A.S. GmbH – die Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI – und geben das Magazin Sagenhafte Zeiten heraus. Ein Glücksfall? Ramon Zürcher: Das Magazin ist für mich das Herzstück unserer Arbeit. Sechsmal jährlich erscheint eine Ausgabe, die sich ausschliesslich mit Prä-Astronautik und Paläo-SETI* beschäftigt, ein von Erich von Däniken geprägter Begriff, der die Suche nach ausserirdischer Intelligenz in der Vergangenheit beschreibt.
Und wie geht es eigentlich Erich von Däniken? Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Im April wurde er 90 Jahre alt. Er sagt klar: Jetzt ist Feierabend, jetzt will er seine Ruhe geniessen – nach über sechzig Jahren voller Bücher, Reisen, TV-Produktionen und Vorträgen ist das mehr als verdient.

Sie begleiten ihn seit über zwanzig Jahren. Wie hat alles begonnen? Im Jahr 2004 habe ich damit angefangen, sein Archiv zu digitalisieren. Später übernahm ich das Büro, war Sekretär, Manager – und bin heute Geschäftsführer. In diesen zwei Jahrzehnten bin ich in die Verantwortung hineingewachsen. Parallel habe ich meine eigenen Forschungsfelder entwickelt.

Welche Schwerpunkte setzen Sie? Eines meiner Steckenpferde ist die Unterwasserarchäologie. Weltweit finden wir versunkene Städte und megalithische Strukturen – in Indien, im Pazifik, im Mittelmeer. Sie sind älter als 12’000 Jahre, also aus einer Zeit, in der Menschen laut Schulwissenschaft nur Jäger und Sammler gewesen sein sollen. Daneben untersuche ich Megalithanlagen in der Schweiz, zum Beispiel im Kanton Solothurn. Dort haben wir mit Georadar nachgewiesen, dass bestimmte Blöcke nicht auf Muttergestein stehen, wie lange behauptet wurde, sondern auf der Erdschicht aufliegen. Somit sind diese Formationen keine natürlichen Zufälle, sondern von Menschenhand bewegte Giganten. Das beweist auch die astronomische Orientierung.

Kritiker bezeichnen die Prä-Astronautik oft als spekulativ. Wie reagieren Sie? Wir arbeiten heute mit Methoden, die es vor 50 Jahren nicht gab – Georadar, Pollenanalysen, digitale Modellierungen. Natürlich bleiben Hypothesen offen, aber auch die etablierten Theorien sind nicht frei von Spekulation. Wichtig ist, Fragen zu stellen, die sonst niemand stellt.

Ein paar Worte zum Magazin Sagenhafte Zeiten? Das Magazin ist Plattform, Archiv und Diskussionsraum zugleich. Wir berichten über Expeditionen, präsentieren Indizien und dokumentieren auch kritische Stimmen. Unser Ziel ist, dass die Forschungen der älteren Generation jüngeren Menschen zugänglich gemacht werden.

Am 1. November findet im Jungfrau Park Interlaken das nächste One-Day-Meeting statt. ­Worauf dürfen sich Besucher freuen? Auf acht Vorträge zu verschiedensten Themen – von Atlantis über neue Funde bis zu «Platon auf der Anklagebank». Wir legen Wert darauf, dass es nicht nur wissenschaftlich korrekt, sondern auch unterhaltsam ist, so wie Erich seine Bücher schrieb. Ich selbst werde über weltweite Bauwerke und ihre möglichen kosmischen Bezüge sprechen. Und Hans Peter Roth wird die von Erich von Däniken autorisierte Biografie vorstellen.

Der Jungfrau Park wurde kürzlich verkauft. Wie sehen Sie diese Entwicklung? Uns freut es, dass dort wieder Leben einkehrt. Operativ hatten wir schon lange nichts mehr damit zu tun, aber es war schade, den Park so brachliegen zu sehen. Ein Zukunftscampus passt gut – und vielleicht findet sich darin sogar Platz für unsere alten Mysterien.

Sie schreiben an Ihrem ersten eigenen Buch, erzählen Sie! Es baut auf Erichs Arbeit auf, bringt aber meine eigenen Forschungen ein – vor allem die weltweiten Parallelen von alten Bauwerken. Ich hoffe, es im Sommer 2026 veröffentlichen zu können. Es ist schön zu sehen, dass schon jetzt grosses Interesse daran besteht.

Und wohin soll die Reise insgesamt gehen? Die A.A.S. und Sagenhafte Zeiten sollen jünger, digitaler und internationaler werden. Wir wollen ein Netzwerk pflegen, in dem Forscher ihre neuesten Erkenntnisse offen teilen. Erichs Schuhe sind zu gross, die kann niemand füllen. Es geht weniger darum, ihn zu ersetzen, als seine Ideen weiterzutragen – und dass eine neue Generation Lust hat, auf diese Fragen Antworten zu suchen.

www.sagenhaftezeiten.com

*SETI: Search for Extraterrestrial Intelligence – die Suche nach ausserirdischer Intelligenz.
23. Oktober 2025

Der ANZEIGER INTERLAKEN kann auch Redaktion…

… davon profitieren nicht nur Vereine aller Art in unserer Rubrik «Aus den Vereinen», ­sondern auch Kulturschaffende und Sportbegeisterte aus dem Verteilgebiet unserer Zeitung.

Möchten auch Sie von unserem redaktionellen Angebot profitieren und Ihren Verein oder Kulturanlass ins beste Licht rücken?
Dann melden Sie sich bei uns unter Telefon 033 828 12 00 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Verlag Schlaefli & Maurer AG
Spielmatte 18
3800 Unterseen

Telefon 033 828 12 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unsere Öffnungszeiten:
Montag – Freitag
08.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr