Gemeinderat plant Steuersenkung
Der Gemeinderat legt der Gemeindeversammlung am 28. November 2025 ein Budget für das Jahr 2026 mit einem Defizit von Fr. -223’917.72 und einer Steuersenkung um 0,05 Einheiten auf 1,85 Einheiten zur Genehmigung vor. Die Liegenschaftssteuer mit 1,20 Promille des amtlichen Wertes bleibt unverändert. Die Gebühren für Wasser und Abfall bleiben im Jahr 2026 ebenfalls unverändert.
Im allgemeinen Haushalt (Steuerhaushalt) wird mit einem Defizit von Fr. -205’729.77 gerechnet. Inklusive der Spezialfinanzierungen ergibt sich ein Gesamtergebnis von Fr. -223’917.72. Dieses Defizit im allgemeinen Haushalt kann durch das vorhandene Eigenkapital gedeckt werden.
Aufgrund der Prognosen der Finanzplanung erachtet der Gemeinderat die Steuersenkung bereits im kommenden Jahr als tragbar.
Ohne die geplante Steuersenkung würde das Budget nahezu ausgeglichen abschliessen. Dies ist auf eine pflichtbewusste Budgetplanung, disziplinierte Eingaben der Verwaltungsstellen sowie auf die konstruktiven Budgetverhandlungen zurückzuführen.
Die geplanten Investitionen belaufen sich auf Fr. 2,756 Mio., wovon Fr. 2,215 Mio. dem allgemeinen Haushalt zugeordnet sind. Die Verschuldung steigt durch die Investitionstätigkeit auf Fr. 7,7 Mio. an. Durch die Steuersenkung nimmt der Gemeinderat in Kauf, dass die Verschuldung zusätzlich leicht erhöht wird.
Gute finanzielle Aussichten
Der Finanzplan der Einwohnergemeinde Bönigen für die Jahre 2025 bis 2030 zeigt ein stabiles und tragbares Bild. Die Gemeinde präsentiert sich finanziell gesund.
Bis ins Jahr 2030 weist der allgemeine Haushalt einen Ertragsüberschuss von insgesamt Fr. 970’000.– aus. Ab dem Jahr 2028 verbessert sich das Ergebnis zusätzlich deutlich, da die altrechtlichen Abschreibungen wegfallen.
Auf das Jahr 2026 ist eine Senkung der Steueranlage von 1,90 auf 1,85 Einheiten vorgesehen. Über diese Anpassung entscheidet die Gemeindeversammlung vom 28. November 2025 im Rahmen der Budgetgenehmigung.
Nach dem Wegfall der altrechtlichen Abschreibungen im Umfang von Fr. 348’993.65 ist ab 2028 eine weitere Reduktion um 0,05 Einheiten auf 1,80 geplant.
Ab dem Jahr 2026 sind neue Investitionen von Fr. 6,503 Millionen vorgesehen. Diese können nicht vollständig aus Eigenmitteln finanziert werden, weshalb die Aufnahme zusätzlicher Fremdmittel erforderlich ist. Gemäss Planung steigt die Verschuldung von derzeit Fr. 6,05 Millionen auf Fr. 8,92 Millionen bis Ende 2030. Die daraus entstehenden Zinskosten belasten die Erfolgsrechnung entsprechend.
Trotz dieser Entwicklung nimmt der Bilanzüberschuss bis Ende 2030 auf Fr. 4,93 Millionen zu.
Der Finanzplan zeigt insgesamt eine positive Entwicklung der Rechnungsergebnisse. Gleichzeitig ist der steigenden Verschuldung in den kommenden Jahren besondere Aufmerksamkeit zu schenken, da höhere Zinsbelastungen zu zusätzlichen Folgekosten führen können. Durch die Abschaffung des Eigenmietwertes ist der Entwicklung der Steuereinnahmen ebenfalls besondere Beachtung zu schenken.
Neue Oberstufenklasse ab Schuljahr 2026 / 2027
Ab dem Schuljahr 2026 / 2027 wird in Bönigen eine zusätzliche Klasse an der Oberstufe eröffnet.
Grundlage für diesen Entscheid sind die prognostizierten Schülerzahlen sowie die künftige Klassenstruktur. Damit wer-den künftig vier Klassen im Zyklus 3 geführt, mit einem Durchschnitt von rund 18,5 Schülerinnen und Schülern pro Klasse.
Das Schulinspektorat unterstützt die Eröffnung der neuen Klasse. Ausschlaggebend dafür sind unter anderem die alters- und stufendurchmischte Zusammensetzung der Oberstufe sowie die geplante Weiterentwicklung hin zu selbstorganisiertem Lernen.
Mit dieser Massnahme soll sichergestellt werden, dass die Schülerinnen und Schüler auch bei steigenden Lernendenzahlen optimale Lern- und Betreuungsbedingungen vorfinden.
Neue Quai-Gestaltung und Verlängerung des Fritz-Widmer-Damms
Die Gemeinde Bönigen plant, den Quai neu zu gestalten und den Fritz-Widmer-Damm zu verlängern. Beide Vorhaben basieren auf der geltenden Uferschutzplanung und zielen darauf ab, das Seeufer aufzuwerten sowie den Wellenschutz im Bereich des Strandbads und des Bootsstegs zu verbessern.
Dem Gemeinderat lagen zu diesen Projekten eine Vorstudie beziehungsweise ein Vorprojekt vor.
Der Quai soll künftig optisch aufgewertet und durch eine Abtreppung ergänzt werden, die den Zugang zum See ermöglicht. Auch die Ufermauer wird im Rahmen der Neugestaltung angepasst, um eine attraktive Aufenthaltsqualität zu schaffen. In einem nächsten Schritt wird die Machbarkeit des Projekts gemeinsam mit den zuständigen Fach- und Amtsstellen geprüft.
Mit der Verlängerung des Fritz-Widmer-Damms soll der Bereich des Strandbads und der Bootsanlegestellen künftig besser vor Wellenschlag geschützt werden. Der Gemeinderat hat die zuständige Kommission beauftragt, die weiteren Arbeiten in Zusammenarbeit mit den Fach- und Amtsstellen voranzutreiben und eine umsetzbare Variante zu erarbeiten.
Die beiden Projekte tragen dazu bei, das Seeufer von Bönigen funktional, sicher und gestalterisch aufzuwerten.
Baubewilligungen
Baubewilligungen wurden erteilt an:
- Frutiger Alfred, Bönigen, Anbau Wagenschopf an Schafscheune, Im Gsang 227, Bönigen
- Michel Anton, Bönigen, Abbruch, Anbau Wagenschopf, Erweiterung Liegehalle, Abdeckung Güllegrube, Abbruch Scheune, Panoramaweg 161, Breitenacher, Bönigen
- Seiler Peter, Matten, Abbruch bestehende Einfahrt in Garage, Erstellen Parkplatz, Anpassen Kanalisation, Erstellen neue Versickerung Dachwasser.