Gemeindeversammlung Brienzwiler (8.12.2017) Die Brienzwiler Finanzen sind stabil und lassen die Gemeinde zuversichtlich in die Zukunft blicken. Das ausgeglichene Budget mitunveränderten Steueranlagen, jedoch mit erhöhten Wasser- und Abwassergebühren passierte an der Gemeindeversammlung diskussionslos, dasselbe gilt für die beiden Kreditbegehren der Elektroversorgung in der Gesamthöhe von 200‘000 Franken. Trotz garstigen Witterungsbedingungen konnte Gemeindepräsident Daniel Schild 42 Stimmberechtigte an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Freitag begrüssen. Das von Finanzverwalter Hans von Bergen vorgestellte Budget prognostiziert einen Ertragsüberschuss von 86‘000 Franken, wobei der Voranschlag des Steuerhaushalts ausgeglichen ist. Da die Reserven in den Spezialfinanzierungen Wasser und Abwasser wegen den namhaften Investitionen der Vorjahre und künftigen Projekten zur Neige gehen, musste die Versammlung von einer Gebührenerhöhung Kenntnis nehmen. Der Kubikmeter Wasser wird künftig 1.50 Franken kosten (bisher 1 Franken) und die Mindestgrundgebühr pro Wohngebäude wird von 157.50 auf 225 Franken angehoben. Auch die landwirtschaftlichen und gewerblichen Objekte erfahren eine Gebührenanpassung in der gleichen Grössenordnung. Hier wird die Grundgebühr von 70 auf 100 Franken pro Objekt erhöht. Die Abwassergebühren betragen ab 2018 160 Prozent der Wassergebühren. Die übrigen Gebührenansätze von Strom und Kehricht sowie die Hundetaxen bleiben unverändert, dasselbe gilt für die Steueranlage, welche bei 1.84 Einheiten verbleibt. An Investitionen sind laut Hans von Bergen für das kommende Jahr 300‘000 Franken geplant, wobei der Grossteil gebührenfinanzierte Projekte (Wasser, Abwasser und Strom) betrifft. Sofern die Prognosedaten eintreffen, wird sich laut den Aussagen des Finanzverwalters das Eigenkapital von aktuell 2,32 Millionen bis Ende 2018 auf 2.5 Millionen Franken erhöhen, und ein Blick auf in die Finanzplanung zeigt, dass in den kommenden Jahren von ausgeglichenen Jahresabschlüssen ausgegangen werden kann. Der Unterhalt der Lawinenverbauung am Wilerhorn soll gemäss Gemeinderat Andreas Zumstein auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden, und so wurde das anbegehrte Kreditbegehren für das Erhaltungs- und Pflegeprojekt 2018–2022 im Betrag von 350‘000 Franken ohne Diskussion bewilligt. Der Grossteil der Kosten wird von Bund und Kanton subventioniert, und so verbleibt der Gemeinde lediglich eine Nettobelastung von 80‘000 Franken. Wegen der Erhöhung der Stromspannung der BKW von 12 auf 16 Kilovolt entlang dem rechten Brienzerseeufer von Goldswil bis nach Schattenhalb müssen laut Information von Vizegemeindepräsident Christian Schranz bis ins Jahr 2020 auch Anpassungen im gemeindeeigenen Stromnetz vollzogen werden. Für den Umbau der Trafostationen bewilligte die Versammlung den beantragten Kredit von 130‘000 Franken diskussionslos. Ebenfalls keine Opposition entstand dem Kreditantrag von 70‘000 Franken für die tranchenweise Ersatzbeschaffung von 400 Stromzählern. Am Schluss der Versammlung informierte Gemeindepräsident Daniel Schild über die Ergebnisse der Verkehrsstudie, welche im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Ortsdurchfahrt und dem Verkehrsunfall vom letzten Frühjahr, wo zwei Knaben auf einem Fussgängerstreifen von einem Automobilisten angefahren worden sind, in Auftrag gegeben worden ist. Die durchgeführten Verkehrszählungen und ausgewerteten Videoaufnahmen durch ein Spezialbüro haben gezeigt, dass sich die grosse Mehrheit der Verkehrsteilnehmer an die Vorschriften hält und lediglich 4 Prozent Geschwindigkeitsübertretungen registriert werden mussten. Die aufgedeckten Schwachstellen bei der Strassenverzweigung «Tell-Griidstrasse» sind in der Zwischenzeit behoben und der Fussgängerstreifen beim Murmelibrunnen durch den Kanton aufgehoben worden. Weiter nahm die Versammlung von den Wasserbaunotmassnahmen beim Farnibach Kenntnis, welche nach den Unwetterereignissen vom vergangenen Sommer nötig wurden. Die Sanierungsarbeiten bei der Quellfassung und die Sicherung der freigespülten Hauptwasserleitungen haben Kosten von 120‘000 Franken verursacht. Zudem musste die in Mitleidenschaft gezogene Luegerbachbrücke mit einem Kostenaufwand von 40‘000 Franken wiederhergestellt werden. Wie Gemeinderat Andres von Bergen bekannt gab, werden im kommenden Jahr die Balmhofbrücke und die beiden Auf- und Abfahrtsrampen durch den Kanton saniert. Da die Brücke nur einspurig befahrbar sein wird, muss für den talwärts fahrenden Verkehr Richtung Meiringen ein Umweg via Talgut–Stägmattbrücke Brienz in Kauf genommen werden. Für den Busverkehr und landwirtschaftliche Fahrten ist ein Verkehrsdienst mit Ampelbetrieb im Einsatz.