Aus dem Gemeinderat

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Acht Fussballfelder Schindeldächer in Grindelwald
Sämi Roth gibt sein Amt in der Kommission zur Erhaltung und Erneuerung der Schindeldächer in jüngere Hände. Er war über 30 Jahre für die Schindeldächer in Grindelwald unterwegs.
Es ist nicht selbstverständlich, dass Alp­besitzer ein Dach mit Schindeln decken. Andere Dachmaterialien sind weitaus günstiger und benötigen weniger Fachwissen und Arbeitsaufwand. Von der Auswahl des Baumes für die Schindelproduktion bis zum fertigen Dach sind viel Erfahrung und Arbeitszeit gefordert. Ein Schindeldach ist mit Mehraufwand und Mehrkosten verbunden.
Der Wert von schönen Schindeldächern zur Bereicherung des Landschaftsbildes wurde schon vor 30 Jahren erkannt. Im Jahr 1989 gründete die Gemeinde Grindelwald die «Kommission zur Erhaltung und Erneuerung der Schindeldächer in der Gemeinde Grindelwald». Nebst der Gemeinde und Grindelwald Tourismus wird der Schindeldach-Fonds jährlich von verschiedenen einheimischen Organisationen gespiesen.

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Kommissionspräsident und Gemeinderat Thomas Ruoff (rechts) übergibt Sämi Roth einen Geschenkkorb als Dank für seinen Dienst als Kontrolleur in der Kommission zur Erhaltung der Schindeldächer. Toni Bohren (links) übernimmt das Amt als ­Kontrolleur ab 2022. Bild: Regina Burgener.

Seit der Gründung ist Sämi Roth Mitglied in der Schindeldach-Kommission und arbeitete über 30 Jahre als Kontrolleur. Er nahm das ganze Jahr über Gesuche für Beitragszahlungen von neu erstellten Schindeldächern entgegen. Er begutachtete und kontrollierte die neuen Bedachungen vor Ort und unterstützte die Gesuchsteller beim Antrag für den Beitrag des Berner Heimatschutzes. Je nach Vermögensstand des Fonds wird jährlich der Beitrag pro Quadratmeter an die Kosten des Dachs bestimmt. Seit 2021 liegt dieser Betrag bei Fr. 35.– pro Quadratmeter. Zusammen mit dem Beitrag des ­Berner Heimatschutzes ergibt dies Fr. 65.– pro Quadratmeter Schindeldach. Damit wird die grosse Arbeit der Erbauer der Schindeldächer gewürdigt und ein wertvoller Beitrag an die Kosten eines neuen Dachs geleistet.
In Grindelwald sind in den letzten 30 Jahren 902 Dächer mit einer Gesamtfläche von über 57’000 Quadratmetern mit Schindeln gedeckt worden, welche mit nahezu einer Million Beitragszahlungen unterstützt wurden.
Die Kommission plant, in naher Zukunft einen Schindelkurs durchzuführen, damit dieses traditionelle Handwerk erhalten bleibt. So soll das Wissen auch an die nächste Generation weitergegeben werden und das traditionelle Handwerk im Tal erhalten bleiben. Schliesslich ist heutzutage Nachhaltigkeit in aller Munde. Hier kommt einheimischer Rohstoff zum Einsatz, der wieder nachwächst.

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Bild: David Birri.

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