Die beiden Maler Werner Fehlmann (l.) und Bendicht Friedli. (Bild: zvg)
Ausstellung – Das Kunsthaus Interlaken widmet zwei prägenden Künstlern der Region eine Retrospektive: Werner Fehlmann und Bendicht Friedli. Die beiden Maler verfolgten unterschiedliche künstlerische Ansätze, bewegten sich über Jahre in denselben Kreisen – und hielten dennoch stets eine respektvolle Distanz.
Die Ausstellung stellt ihre Werke erstmals in direkten Dialog und lädt dazu ein, die Parallelen und Kontraste in ihrem Schaffen zu entdecken, vom 9. März bis 11. Mai. In der Ausstellung begegnen sich zwei künstlerische Handschriften, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und dennoch von einer tiefen Auseinandersetzung mit der Welt geprägt sind, heisst es dazu. Da sind die strukturierten, durchdachten Kompositionen von Werner Fehlmann, in denen klare Linien und reduzierte Farbflächen die Realität in ein geordnetes Gefüge übersetzen. Daneben die expressiven, lebendigen Werke von Bendicht Friedli, in denen Farben aufeinanderprallen, Bewegung spürbar wird und die Welt weniger als festes Bild, sondern als fortwährender Prozess erscheint. Die Ausstellung stellt diese beiden Sichtweisen einander gegenüber – nicht als Gegensatz, sondern als zwei mögliche Antworten auf die gleiche Frage: Wie kann Kunst die Welt erfassen? «Beiden Künstlern eigen sind die starke Gewichtung der Zeichnung, das serielle Arbeiten und inhaltlich die Darstellung der unmittelbaren Umgebung: die eigene Familie, die Hauskatzen, der Garten mit den Blumen vor dem Haus, der Thunersee und die Berge. Dazu – und viel wichtiger – die Sorge um das Jetzt und die Zukunft dieser Welt», schreibt das Kunsthaus. Und weiter: «Dieser im weitesten Sinne humanistische Zug im Werk der beiden lässt die Vermutung zu, dass sich Werner Fehlmann und Bendicht Friedli in ihrem künstlerischen Schaffen vielleicht näherstehen, als sie selbst das je gedacht hatten. Besucherinnen und Besucher mögen darüber urteilen.»
Eine stille Auseinandersetzung
Werner Fehlmann und Bendicht Friedli kannten sich also, begegneten sich immer wieder im Umfeld der Kunstszene, doch ihre Werke berührten sich selten. Die Ausstellung im Kunsthaus Interlaken holt diese Distanz nun ein und setzt ihre Malerei in Beziehung. Wie zwei Stimmen, die aus verschiedenen Richtungen kommen, aber dennoch miteinander harmonieren, entfaltet sich in den Räumen des Kunsthauses ein leiser Dialog: Fehlmanns geordnete, klare Strukturen neben Friedlis dynamischen Farbwelten. Die Ausstellung macht ihre unterschiedlichen Handschriften erfahrbar – nicht als Widerspruch, sondern als zwei Facetten einer künstlerischen Suche, die immer von der gleichen Leidenschaft getrieben war: die Welt auf Leinwand einzufangen, auf ihre ganz eigene Weise. Vernissage: Samstag, 8. März, 17.00 Uhr. Führungen: 23. März, 6., 27. April und 4. Mai, jeweils Sonntagmorgen, 11.00 Uhr. Öffnungszeiten Kunsthaus: Mittwoch – Samstag, 14.00 – 17.00 Uhr, Sonntag, 11.00 – 17.00 Uhr
www.kunsthausinterlaken.ch/aktuelle-ausstellungen27. Februar 2025