Der Fotograf Peter «Speedy» Füllemann. (Bild: zvg)
Aufgefallen – Ein neues Dialektbuch ist erschienen. Initiant und Autor ist Peter «Speedy» Füllemann. Aus seinen Fotos hat er eine Erzählung gemacht – eine Liebeserklärung an die Natur und an ein einzigartiges Murmeltier namens Albi.
Wenn ein Naturfotograf zwei Jahre lang einem Tier begegnet, das fast wie ein Fabelwesen wirkt, entstehen nicht nur eindrückliche Bilder, sondern auch eine Geschichte, die zu Herzen geht. Speedy Füllemann hat diesem Tier ein ganzes Buch gewidmet. «Albi, ds wyssa Munggi» ist soeben im Weber Verlag erschienen. Munggi ist übrigens die Dialektbezeichnung für ein Murmeltier. «Eine Kamera zu tragen, ist wie eine Freikarte für das Unerwartete», schreibt Speedy im Vorwort. Dieses Zitat von Joel Meyerowitz ist für ihn als Natur- und Tierfotograf ein Mantra. «Die Begegnung mit Tieren erfolgt oft durch Zufall. Auch Planung und Intuition bringen Erfolg. Geduld, viel Zeit und ein wenig Leidensfähigkeit führen zu einem gelungenen Bild. Bereit sein für das Unerwartete. Die 42 Bilder und Texte in seinem Buch zeugen davon. Die Geschichte ist im Grindelwalder Dialekt verfasst. Als er das erste Mal den weissen Murmeltierbock Albi sah, hielt er den Atem an. Wie erwähnt: Das Tragen einer Kamera ist wie eine Freikarte für Überraschungen. Und genau so war es. Manchmal braucht es aber etwas Hilfe: Ein Älpler – Speedy ist im Tal und darüber hinaus weitherum bekannt – hat den Fotografen angerufen und ihm von seinen Beobachtungen erzählt.
Nachkommen entdeckt
Zwei Jahre lang hat Speedy Albi immer wieder aufgespürt, mal aus der Ferne, mal ganz nah. Mit Geduld, Intuition und einem guten Gespür für die Natur sind dabei Fotografien entstanden, die wie ein Blick in eine andere Welt wirken. «Ich konnte diese weisse Seltenheit während verschiedener Fotosessions bildlich festhalten und habe dann meine Geschichte in Wort und Bild niedergeschrieben», erzählt er. Der Weber Verlag war sofort begeistert, und so wurde aus einer Reihe von Begegnungen ein Buch, das mitten ins Herz trifft. Die Vernissage fand im Frühling im Hotel Belvedere in Grindelwald statt, ein Moment voller Emotionen. Doch das Abenteuer geht weiter: Obwohl Speedy diesen Frühling lange vergeblich nach Albi Ausschau hielt, entdeckte er kürzlich einen Nachkommen, ein Jungtier, ebenfalls ein Albino. «Ich nenne ihn AJ – Albi Junior», sagt er schmunzelnd. «Es ist nach wie vor eine absolute Seltenheit, und niemand, den ich kenne, hat je so etwas gesehen.»
«Albi, ds wyssa Munggi» ist mehr als ein Bildband. Es ist eine poetische Erzählung, verfasst im Grindelwalder Dialekt, die zeigt, wie aus Fotos Geschichten werden. Ein Buch, das man nicht nur anschaut, sondern fühlt. Und das man vielleicht bald auch in deutscher Sprache lesen kann. Das Werk aus dem Weber Verlag, ISBN 978-3-03818-796-7, 80 Seiten, kostet 35 Franken.
www.speedyfoto.ch14. August 2025