Jasmin Senn sammelt Samen des Berg-Wegerichs. (Bild: zvg)

Erntezeit auf 2000 Metern über Meer

Die gut 800 Alpenpflanzen im Alpen­garten Schynige Platte bescheren dem Gartenteam Ende Sommer eine reiche Samenernte. Schwalbenwurz-Enziane, Silberdisteln und einige wenige andere Arten blühen auch noch im September. Doch der Grossteil der Pflanzen ist jetzt damit beschäftigt, für die Verbreitung des Nachwuchses zu sorgen. Die Formenvielfalt von Samen und Samenständen ist enorm – von den bekannten «Haarmannli» der Alpen-Anemonen über die filigranen «Streubüchsen» der Glockenblumen bis zu den unscheinbaren braunen Strukturen, die für Laien nur nach einem vertrockneten Etwas aussehen. Gegenwärtig blühen jeden Sommer über 820 Arten und bilden dann Samen aus. Etwa die Hälfte davon versamt ohne Zutun der Gärtnerinnen – vor allem die Arten der Rostseggenhalden, der Borstgrasrasen, der Zwergstrauchheiden und der anderen Lebensräume, die schon bei der Gartengründung 1929 auf diesem von Felsen durchzogenen Teil der Alp Iselten direkt neben der Bergstation der Schynige-Platte-Bahn wuchsen. Pflanzen aus anderen Lebensräumen oder aus anderen Regionen zieht das Gartenteam aus Samen, die mit kantonalen Spezialbewilligungen gesammelt werden. Für viele dieser Pflanzen wurden spezielle Standorte angelegt – zum Beispiel das Urgesteinsfeld für die hochalpinen Silikatpflanzen, welche die Kalkböden der Schynigen Platte nicht vertragen, oder Flachmoore für die Bewohner der Feuchtgebiete. Selbst bei guter Pflege vermehren sich diese Arten im «fremden» Klima oft nur zögernd. Die Gärtnerinnen helfen nach, indem sie die reifen Samen dieser Pflanzen sammeln, in den vor Wind und Trockenheit geschützten Saatbeeten keimen lassen und den Nachwuchs erst setzen, wenn die Pflanzen kräftig genug sind. Weitere Samen werden im Alpengarten für das Alpinum des Botanischen Gartens Bern oder für andere wissenschaftlich geführte botanische Gärten weltweit gesammelt. Samen von unerwünschten Pflanzen wie Alpenampfer, Alpendost und ähnliche werden eingesammelt und entsorgt.

www.alpengarten.ch
25. September 2025

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