Bild: zvg

Interview mit Dres Zenger

Dres Zenger ist Vizepräsident des Berner Oberländer Skiverbands (BOSV). Der Hasliberger engagiert sich seit vielen Jahren für den Wintersport. Im Interview erzählt er, was er in der Geschäftsleitung des Verbands bewegen möchte.

Anzeiger Interlaken: Wie ist der Berner Oberländer Skiverband aufgestellt? Dres Zenger: Der Verband besteht aus allen Skiclubs im Berner Oberland. Wir haben einen Vorstand, darin eingegliedert eine vierköpfige Geschäftsleitung, zu der ich gehöre. Der BOSV ist unterteilt in neun verschiedene Wintersportarten im Bereich Leistungssport, wobei der Bereich Alpin mit Abstand am grössten ist. Ein grosser Teil der Funktionen im BOSV sind immer noch Ehrenämter. Zu den Ausnahmen gehören sämtliche Trainer oder die Chefs der grösseren Abteilungen.
Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Geschäftsleitung? Sicher mal die Trainer­suche. Es gibt jedes Jahr Abgänge, die wir kompensieren müssen. Erst kürzlich konnten wir einen Langlauftrainer anstellen. Das ist wichtig, denn der Betrieb läuft und die Eltern haben gewisse Erwartungen. Zu unseren Aufgaben gehört weiter die Zusammenarbeit mit den Regionalen Leistungszentren (RLZ), den Regionen und den Skiclubs. Und natürlich die Finanzplanung. Unser Budget beträgt jährlich rund 1,2 Millionen Franken.

Neben Alpin finden sich im BOSV-Portfolio auch weniger verbreitete Sportarten wie Biathlon oder die nordische Kombination. Wie werden solche Sportarten im Oberland gefördert? Dank der Nordic Arena in Kandersteg gibt es auch im Skispringen und in der nordischen Kombination einige Nachwuchsathleten. In den Bereichen Biathlon und Langlauf haben wir diverse Athletinnen und Athleten mit Kaderstatus; die meisten stammen aus dem westlichen Oberland. Hier in der Region Interlaken-Oberhasli haben die nordischen Sportarten einen sehr geringen Zulauf. Einerseits fehlen uns die Anlagen, andererseits die lokalen Vorbilder.

Woher kommt Ihre Leidenschaft für den Wintersport? Ich ging schon früh in die JO und hatte meine Träume als Leistungssportler, aber die Karriere war früh vorbei. Skifahren ist aber mein grosses Hobby geblieben. Seit den frühen 90er-Jahren hatte ich praktisch immer eine Funktion, sei es als Hilfsleiter, JO-Chef und dann viele Jahre im Vorstand des Ski-Alpin-Kaders (SAK) Haslital-Brienz. Mit der Gründung des SAK im Jahr 1990 gab es im Haslital einen ersten Schritt in Richtung Professionalisierung, was sich in der Folge mit unseren Weltcupathleten Katja Jossi und Rolf von Weissenfluh bemerkbar machte. Später wurden die RLZ gegründet. Ich setzte mich dafür ein, dass wir in der Region Haslital-Brienz ein eigenes Leistungszentrum haben. Aufgrund der relativ weiten Wege in die Jungfrauregion erscheint mir dies sinnvoll.

Sind Sie als Vizepräsident auf dem Sprung, das Präsidium zu übernehmen? In der Geschäftsleitung erarbeiten wir zurzeit eine Lösung, wie das Präsidium künftig besetzt werden soll. Ich kann mir das grundsätzlich vorstellen, aber zuerst einmal möchte ich mich als Vizepräsident einarbeiten. Ich wurde ja gerade erst gewählt.

Was wollen Sie im BOSV bewegen? Die Zusammenarbeit mit den RLZ ist gut, doch wir können sie noch verbessern: BOSV und die RLZ sollen noch mehr zu einer Einheit zusammenwachsen. Eines meiner persönlichen Ziele ist auch, den weniger verbreiteten Sportarten mehr Raum zu geben und sie aktiv zu fördern. Dieses Ziel hängt natürlich direkt mit der Anzahl Kinder zusammen, die sich für solche Sportarten begeistern lassen.

Bei den Alpinen ist der Zulauf im östlichen Oberland sicher erfreulich. Ja, das ist so. Ein sehr wichtiger Faktor sind unsere Skigebiete, die bei der Förderung unserer Athletinnen und Athleten aktiv mithelfen. Hier am Hasliberg haben wir die totale Akzeptanz: Trainingspisten abzusperren ist nie ein Problem. In anderen Gebieten ist das vielfach anders, wofür es natürlich auch wirtschaftliche Gründe gibt, die ich nachvollziehen kann. Doch einige Skiclubs in der Thunersee-Region haben Mühe mit der Nachwuchsförderung. Hier versuchen wir zu unterstützen, Ideen und Inputs zu geben.

www.bosv.ch



Zur Person:
Dres Zenger (Jahrgang 1976) stammt ursprünglich aus Innertkirchen und ist langjähriger Trainer und Funktionär im regionalen alpinen Skisport. Von 2008 bis 2019 präsidierte
er das Ski-Alpin-Kader (SAK) Haslital-Brienz. Im August 2025 wurde er zusammen mit dem Frutiger Beat Zürcher ins Vizepräsidium des Berner Oberländer Skiverbands (BOSV) gewählt. Zenger wohnt in Hasliberg. Der dreifache Familienvater ist diplomierter Holzbautechniker und Bauführer und hat sich im Bereich Architektur und Baumanagement selbständig gemacht.
02. Oktober 2025

Der ANZEIGER INTERLAKEN kann auch Redaktion…

… davon profitieren nicht nur Vereine aller Art in unserer Rubrik «Aus den Vereinen», ­sondern auch Kulturschaffende und Sportbegeisterte aus dem Verteilgebiet unserer Zeitung.

Möchten auch Sie von unserem redaktionellen Angebot profitieren und Ihren Verein oder Kulturanlass ins beste Licht rücken?
Dann melden Sie sich bei uns unter Telefon 033 828 12 00 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Verlag Schlaefli & Maurer AG
Spielmatte 18
3800 Unterseen

Telefon 033 828 12 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unsere Öffnungszeiten:
Montag – Freitag
08.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr