Bild: zvg

Interview mit Joel Grossniklaus

Vor einem Jahr zog der Böniger Joel Grossniklaus nach Schweden, um sich in der Juniorenabteilung der Malmö Redhawks hockeytechnisch weiterzuentwickeln. Der 19-Jährige erzählt, wie er seine erste Saison erlebte und wie er seine sportliche Zukunft gestalten möchte.

Die neue Saison ist bereits wieder im Gange. Wie schauen Sie auf die letzten Monate zurück? Joel Grossniklaus: Das Sommertraining absolvierte ich in der Schweiz bei einem NLA-Verein. Das Training war hochprofessionell und ich konnte mich optimal auf das Eis vorbereiten, zudem legte ich wesentlich an Kraft und Kondition zu.

Wie fühlen Sie sich nach einem Jahr in Schweden, lief alles nach Plan? Der Start in mein Schweden-Abenteuer war sicher nicht optimal, denn ich laborierte drei Monate lang an einer Schulterverletzung und hatte einen «Kaltstart» in die Meisterschaft, ohne Vorbereitungsspiele. Dies war auf verschiedenen Ebenen herausfordernd. Bis Weihnachten konnte ich mich dann gut eingliedern und etablierte mich als Leistungsträger. Rückblickend bin ich dankbar für diese Phase, denn sie hat mich gestärkt.

Fühlen Sie sich in Schweden wohl? Es geht immer besser! Die Sprache verstehe ich relativ gut. Schwedisch zu sprechen braucht noch immer Mut. Die Leute sind sehr fröhlich und vielleicht ein wenig ­offener als die Schweizer. Hingegen schätze ich die Sicherheit und die Qualität der Lebensmittel in der Schweiz sehr.

Wie lauten Ihre Ziele für die neue Saison? Ich möchte mich für die U20-Weltmeisterschaft aufdrängen, die über den Jahreswechsel in Minnesota stattfindet. Das erfordert sicher viel Extra-Arbeit, körperlich wie auch mental. Bis dahin will ich die bestmögliche Version von mir selber entwickeln. Darauf arbeite ich gezielt hin. Die Selektion findet im Dezember statt.

Was würde eine Teilnahme an der WM für Sie persönlich bedeuten? An diesem Turnier steht man als Junior im weltweiten Schaufenster. Viele Scouts sind dort ­anwesend. Hinsichtlich meiner weiteren Karriere wäre es wichtig, mich an der WM von meiner besten Seite zu zeigen. Mein Ziel ist es, nächstes Jahr in die Schweiz zurückzukehren und einen NLA-Vertrag zu unterschreiben.

Eine Fortsetzung der Karriere in der 1. Mannschaft der Malmö Redhawks ist für Sie also kein Thema? Ich durfte in der vergangenen Saison vereinzelt mit der 1. Mannschaft trainieren, kam aber in Matches nicht zum Einsatz. Wie sich die Situation in der aktuellen Saison entwickelt, wird sich zeigen. Wenn Malmö an mir Interesse hat, freut mich das natürlich. Aber wenn es Angebote aus der Schweiz gibt, wäre dies meine erste Anlaufstelle. In der Schweiz habe ich mein Umfeld, meine Familie, und die Schweiz ist meine Heimat.

Ihr jüngerer Bruder spielt inzwischen auch bei den Malmö Redhawks? Richtig, Janis hat auf die neue Saison vom SC Bern in die U18 der Malmö Redhawks gewechselt. Wir teilen uns hier eine Wohnung. Dass er diesen Schritt gewagt hat, freut mich sehr. Ich bin der Meinung, dass das Niveau der Juniorenausbildung in der Schweiz im internationalen Vergleich ­rasant abnimmt. Andere Länder wie Schweden sind der Schweiz da deutlich voraus. Dass wir nun hier als Junioren das professionelle Hockeyleben gemeinsam kennenlernen dürfen, ist natürlich sehr schön.

Ihr Jugendverein, der SC Unterseen-­Interlaken hat vor kurzem mit Bönigen und Beatenberg zu den Beo Yetis fusioniert. Wie stehen Sie dazu? Ich habe das mitgekriegt und freue mich über die Fusion, wenn damit ein guter Zweck erreicht wird, nämlich kompetitiver unterwegs zu sein und auch auf Juniorenstufe aus dem Volleren schöpfen zu können. Ich habe noch immer einige Hockeykollegen bei den Beo Yetis und ich hoffe, dass sie ihre Spielfreude beibehalten können. Man darf nicht vergessen, dass man bereits auf Amateurstufe sehr viel Zeit für den Hockeysport opfert. Aber man tut dies schliesslich für den schönsten Sport der Welt.

www.malmoredhawks.com
16. Oktober 2025

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