Der britische Okkultist Aleister Crowley war Inspirationsquelle für einen Song von Ozzy Osbourne – und als Alpinist auch im Oberland unterwegs.

Mit einem dramatischen Orgel-Intro beginnt einer der bekanntesten Songs von Ozzy Osbourne: Mr. Crowley, veröffentlicht 1980. Der Titel ist dem britischen Okkultisten Aleister Crowley (1875–1947) gewidmet, den Osbourne mit Zeilen wie «Mr. Crowley, what went on in your head?» und «Yeah, you ­waited on Satan’s call» zur düsteren ­Ikone macht. Crowley war nicht nur ­Mystiker und Schriftsteller, sondern auch begeisterter Alpinist. In den Jahren 1894 und 1895 hielt er sich mehrfach im Berner Oberland auf. Er bestieg dabei unter anderem den Eiger, den Mönch und die Jungfrau – teils im Alleingang. Diese Besteigungen gelten als dokumentiert und sind unter anderem in der englisch-sprachigen Wikipedia sowie im US-amerikanischen Bergsportmagazin Climbing festgehalten, das ihn 2022 unter dem Titel «Aleister Crowley: The Wickedest Climber Ever» porträtierte – übersetzt etwa der «verrufendste», «finsterste» oder «teuflischste» Kletterer aller Zeiten. Trotz dieser belegten alpinen Unternehmungen findet Crowley bislang keine Erwähnung in den lokalen Museen der Region. Ozzy Osbourne, der mit dem Song Mr. Crowley eine der schillerndsten Figuren des frühen 20. Jahrhunderts einem breiten Publikum näherbrachte, ist am 22. Juli im Alter von 76 Jahren ­verstorben. Sein musikalisches Werk lebt weiter – und mit ihm auch die Erinnerung an einen ungewöhnlichen Alpinisten, der einst auf den Gipfeln des Berner Oberlands unterwegs war.

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