Bild: zvg

Film ab für die Zukunft

Jubiläum – Seit 1945 flimmern im Haslital grosse Gefühle über die Leinwand – im Kino Meiringen, dem einzigen Lichtspielhaus im Haslital. Was einst mit einem mobilen Projektor auf den Grimselbaustellen begann, ist heute ein lebendiger Kulturort mit Ausstrahlung weit über das Berner Oberland hinaus.

Gegründet wurde das Kino von der Familie Schönbucher, die während des Baus der Staumauern im Grimselgebiet ein Wanderkino betrieb. Später ­eröffnete sie das stationäre Kino in Meiringen – ein Ort, der Generationen von Filmfreunden prägte. Nach dem Tod von Nelly Schönbucher im Frühling 2002 drohte dem Kino das Aus. Der Vorhang schien sich endgültig zu schliessen. Doch genau in diesem Moment formierte sich eine Gruppe ­engagierter Meiringerinnen und Meiringer. Aus dem kul­turellen Engagement rund um das da­malige Bergfilm-Festival – organisiert unter anderem von Hanna Gubler – entstand eine Be­wegung mit Ziel und Haltung: Das Kino sollte bleiben. «Damals ­waren wir frisch zugezogen und wollten etwas bewegen. Dass daraus eine lebenslange Kino-Liebe wird, hätten wir nicht geahnt», erinnert sich ­Gubler. Gemeinsam mit Gleichgesinnten gründete sie den Förderverein Cinéma Meiringen. Bald ­darauf übernahm der Verein den Betrieb.

Prominenter Besuch
«Wir haben uns bei Filmfreunden aus der ganzen Schweiz einen Namen gemacht», sagt Gubler heute. Denn nicht nur beim Berner Filmpreis ist man als Ausstrahlungsort mit von der Partie, man bringt auch viele Produktionen jenseits des ­Mainstreams, etwa mit der Kinoreihe «Irrsinnig menschlich». Zusammen mit der Privatklinik Meiringen ist das Ziel, psychische Erkrankungen mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Das traditionsreiche Kino wurde zwischen 2022 und 2024 umfassend umgebaut und neu bedacht. Entstanden ist das Kino+ Meiringen: ein vielseitiges Kulturhaus, das Film, Kleinkunst und Begegnung auf Augenhöhe vereint . An der Kirchgasse 7 in Meiringen werden nicht «nur» bewegte Bilder betrachtet, hier wird auch gestaunt, ­gelauscht, diskutiert. Ob Podiumsgespräche mit Regisseurinnen und Regisseuren, Livemusik zu Stummfilmen und vieles mehr. Seit 2023 ergänzt Kleinkunst das Filmangebot: Musik, Literatur, Kabarett. Und mit dem Berner Kurz- und Langfilmfestival «Be Movie» sowie dem «Tag des Kinos» wird auch jüngeres Publikum erreicht.

Am Wochenende feiert das Kino+ seinen 80. Geburtstag mit einem ersten Spezialanlass. Als ­Ehrengast reist die deutsche Schauspielerin Juliane Köhler an – bekannt aus «Tatort», «Nirgendwo in Afrika», «Der Untergang» oder «Aimée & Jaguar». Sie wird an mehreren Anlässen präsent sein – ganz nah am Publikum. «Am Sonntagabend setzen wir seit Jahren wieder einmal den alten Projektor ein, den wir als eines der wenigen Kinos erhalten haben», sagt Gubler. So wird der Film «Aimée und Jaguar» als 35-mm-Filmrolle gezeigt. Für Nostalgiker und andere Interessierte wird ab 17.30 Uhr der Projektorraum geöffnet. Das zweite Spezialwochenende vom 12. bis 14. September wird mit dem Albin-Brun-Quartett-Konzert am Freitag zelebriert, Samstag und Sonntag steht das internationale Ethnofilm-Festival auf dem Programm.

www.kino-meiringen.ch
31. Juli 2025

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