Bild: Christoph Buchs

Interview mit Andrew Zurschmiede

Andrew Zurschmiede ist Sportchef der Beo Yetis, die aus dem SC Unterseen-Interlaken, dem EHC Beatenberg und dem SC Bönigen – seinem langjährigen Stammverein – hervorgegangen sind.

Anzeiger Interlaken: Während an der ersten Hauptversammlung der Beo Yetis wichtige Entscheide gefällt wurden, gibt es sicherlich auch im Hintergrund viel zu tun. Was beschäftigt Sie aktuell am meisten? Andrew Zurschmiede: Die Kaderplanung der 1., 2. und 3. Mannschaft ist aufwendig. Da braucht es viele Gespräche, und es werden auch Entscheide gefällt, die nicht überall gut ankommen. Die 1. Mannschaft besteht vorwiegend aus jungen Eigengewächsen, aber auch ein gewisses Mass an Routine ist dabei.

Einmal mehr arbeiten Sie eng mit Thomas Zurbrügg zusammen, der Sie in Ihrer Funktion als Sportchef unterstützt. Es macht den Anschein, als würden Sie beide nicht voneinander loskommen … Ja, wir haben bereits in den 1980er-Jahren zusammen Hockey gespielt. Später bildeten wir bei Bönigen ein Trainergespann – und wir arbeiten auch noch für dieselbe Firma. Wir ergänzen uns gut. Wir beide haben klare Vorstellungen und eine Linie, die wir durchziehen wollen.

Wie gehen Sie bei der Zusammenstellung der Teams konkret vor, wo liegen die Herausforderungen? Wir kennen die meisten Spieler schon länger. Andere mussten wir uns zuerst anschauen. Herausfordernd ist, die unterschiedlichen Kulturen zu vereinen. Von Bönigen kommen viele gut geerdete Spieler, die keine Ambitionen hatten für einen Aufstieg. Der SC Unterseen-Interlaken hat vor zwei Jahren noch in der 1. Liga gespielt, da haben einige Spieler natürlich noch höhere Ansprüche – obwohl die allermeisten ja noch sehr jung sind.

Wie ist es für Sie als Böniger «Urgestein», jetzt die Farben eines neuen Clubs zu tragen? Völlig unproblematisch. Es geht um das Eishockey in unserer Region, das muss über allem stehen. Eigentlich habe ich vor zwei Jahren all meine Hockey-Funktionen niedergelegt. Dann gab es beim SC Bönigen eine Vakanz. Ich sprang ein – und schon ist man wieder tief im Hockeysport drin.

Welche Philosophie wollen Sie in die Teams bringen? Wir wollen hauptsächlich mit einheimischen Spielern arbeiten. Zurück zum Einfachen, zum Währschaften. Zwischen den drei Aktivteams darf es keine Barrieren geben. So führen zum Beispiel die 1. und 2. Mannschaft zur gleichen Zeit und am gleichen Ort ihre Trainingslager durch. Man hilft einander, auch sportlich wird es ein Miteinander sein: Einige Spieler werden in anderen Yeti-­Teams aushelfen. Im «Zwöi» zu spielen ist keine Degradierung, sondern ein Sprungbrett für die 1. Mannschaft. Auch mit dem EHC Grindelwald werden wir eng zusammenarbeiten.

Ein Rückblick: Die ganze Fusion wurde sehr rasch abgewickelt. Ging es Ihnen nicht fast zu schnell?
Tatsächlich wurden nach den ersten paar Treffen bereits Nägel mit Köpfen gemacht und sehr viel vorgespurt. Aber schlussendlich ist genau das Ergebnis eingetroffen, das wir uns vorgestellt haben. Zu Saisonbeginn wird vielleicht noch nicht alles reibungslos laufen, das braucht seine Zeit. Ich komme vom SC Bönigen, einem einfachen «Dorfclübli». Bei den Yetis dreht das Rad schon schneller, wir haben einen deutlich grösseren Verein, einen grossen Vorstand, in dem es auch verschiedene Meinungen gibt.

Wie blicken Sie als Sportchef auf den Nachwuchs? Es ist cool, was der Nachwuchs in der letzten Saison erreicht hat, beispielsweise mit dem Aufstieg der U18 in die Junioren Top. Wichtig ist jetzt, dass wir diesen Weg fortsetzen. Mittelfristig suchen wir einen Ausbildungsverantwortlichen, der auf dem Eis den Kids zeigt, wie Eishockey funktioniert. In den späten 1980er-Jahren hatte beim SC Unterseen-Interlaken der Tscheche Karol Fako genau diese Funktion. Aus seiner Arbeit ging die erfolgreichste Generation einheimischer Spieler in der Vereinsgeschichte hervor. Das ist meine Vision für den Nachwuchs: Mit einem guten Fundament können wir vielleicht in zwei bis drei Jahren wieder von der 1. Liga träumen.

www.beo-yetis.ch
01. Mai 2025

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