Für sie ist Fotografie mehr als nur ein Bild – es ist die Kunst, das festzuhalten, was zwischen Auge und Herz passiert. Die Fotografin aus Wilderswil mit Studio in Unterseen findet ihre Inspiration in der Natur. Ihre grosse Leidenschaft ist die Hochzeitsfotografie. Sie erzählt, warum der schönste Tag im Leben eines Menschen fotografisch so wichtig ist.
Anzeiger Interlaken: Die Hand am Auslöser, die Augen auf das Motiv gerichtet – was geht in diesem Moment in Ihnen vor? Daniela Kläusler: In diesem Moment sind meine Augen auf mein Motiv fokussiert und die Kamera wird zum Werkzeug, das die Vision festhält, die ich im Kopf habe. Spannung, der perfekte Augenblick, das Einfangen von Emotionen und Details, die nur in diesem einen Moment sichtbar sind.
Ihr Steckenpferd ist die Hochzeitsfotografie, wie kam es dazu? Die Hochzeitsfotografie hat mich schon immer fasziniert, weil sie eine Mischung aus Emotionen, Ästhetik und besonderen Momenten bietet. Ungestellte Momente einfangen, Geschichten erzählen und Erinnerungen für die Ewigkeit festhalten. Es ist für mich ein grosses Privileg, an einem so bedeutenden Tag im Leben eines Paares dabei sein zu dürfen. Was mich immer wieder anzieht, ist die Herausforderung, in oft schnellen Situationen ruhig zu bleiben, um das Beste aus jedem Moment herauszuholen. Letztlich geht es darum, Menschen in ihrer schönsten und authentischsten Form darzustellen – das liegt mir wirklich am Herzen.
Wie ist das Verhältnis von Licht und Schatten in Ihrem fotografischen Alltag? Licht und Schatten prägen die Stimmung und verleihen dem Bild Dynamik und Authentizität. In meinem fotografischen Alltag spiele ich mit beidem bewusst. Die richtige Balance hilft, Emotionen und Geschichten authentisch widerzuspiegeln.
Manchmal passiert beim Fotografieren das Unerwartete: Regen, Nervosität, technische Probleme. Wie gehen Sie mit solchen Herausforderungen um? Solche Herausforderungen gehören definitiv dazu, und ich versuche sie stets als kreative Chance zu sehen – der Regen mit spiegelnden Pfützen, sanftem Nebel usw. Häufig entstehen aus solchen Momenten sogar die einzigartigsten Aufnahmen. Nervosität ist ein natürlicher Begleiter, vor allem bei Aufträgen wie Hochzeiten oder einmaligen Ereignissen, bei denen die Situationen nicht wiederholt werden können. Dann versuche ich ruhig zu bleiben und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zudem bin ich gut vorbereitet, um technische Probleme zu meistern und habe immer Ersatzgeräte dabei.
Sie haben schon besondere Shootings gemacht, etwa auf dem Jungfraujoch, erzählen Sie! Das Shooting auf dem Jungfraujoch war wirklich ein unvergessliches Erlebnis! Auf fast 3500 Metern Höhe, umgeben von Schnee und Gletschern zu fotografieren, hat eine ganz besondere Magie. Eine Kombination aus atemberaubender Naturkulisse und logistischen Herausforderungen, und ich wollte schon immer ein Shooting dort umsetzen. Die professionelle Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern wie roro Herrenmode, Hostettler Mode, Blütenglanz, Süsses Glück und der grossartigen Unterstützung der Jungfraubahnen und Jungfrau Region Tourismus AG war fantastisch.
Businessfotografie machen Sie ebenfalls, gab es da einen ganz besonderen Moment? Ich liebe es sogar sehr, für Firmen professionellen Content zu kreieren. Ein Highlight war 2024 die Reise nach Sardinien, als ich für die Belpmoos Reisen AG Fotos, Videos und Reisebericht – gemeinsam mit meiner Familie – produzieren durfte.
Was motiviert Sie besonders bei der Arbeit? Es sind klar die Kunden, die immer wieder zu mir zurückkommen oder mich sogar weiterempfehlen. Das ist für mich das grösste Lob für meine Arbeit, und es motiviert mich, immer wieder mein Bestes zu geben.
Wie begann Ihre Reise in die Welt der Fotografie? Schon in der Kindheit fing ich Momente mit der Kamera ein. Während meiner Banklehre merkte ich, dass mir die Kreativität fehlte. Während meines Studiums zur Eidg. dipl. Betriebswirtschafterin HF mit Schwerpunkt Marketing und Kommunikation absolvierte ich gleichzeitig einen Fotografie-Lehrgang und entwickelte ein Marketingkonzept für mein eigenes Start-up. Dass die Fotografie schliesslich mein Hauptberuf werden würde, hätte ich damals nie erwartet – aber ich bin sehr dankbar, diesen Weg eingeschlagen zu haben.
www.dphotography.ch16. Januar 2025