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Interview mit Marc Trauffer

Musiker, Unternehmer, Alpentainer – Marc Trauffer ist vieles. Doch in Hofstetten bei Brienz ist er einfach nur Marc. Ein Gespräch über Kühe, Kreativität und die Kraft der Heimat.

Herr Trauffer, Sie nennen sich selbst augenzwinkernd «Alpentainer». Was bedeutet Heimat für Sie – musikalisch, per­sönlich und geschäftlich? Marc Trauffer: Heimat bedeutet für mich, sich wohlzu­fühlen, sich zu Hause zu fühlen. Bei mir ist dies inmitten der Berge und nahe am Brienzersee mit ­allen vielfältigen Möglichkeiten, die es in dieser Region gibt. Hofstetten ist musikalisch, persönlich und geschäftlich gesehen meine Heimat.

Ihre Holzkühe sind weltbekannt – und stammen aus einem Familienbetrieb mit Tradition. Wie fühlt es sich an, ein solches Erbe in die Zukunft zu führen? Wunderbar. Die Trauffer Holzspielwarenfabrik besteht bereits seit 1938. Im Jahr 2011 durfte ich die Firma meinem Onkel und meinem Vater abkaufen. Es ist schön, ein solch traditionsbewusstes Unternehmen in dritter Generation zu führen, weiterzuentwickeln und auszubauen.

Musik, Holzspielwaren, Hotellerie – Sie sind vielseitig unterwegs. Was treibt Sie an, ständig neue Projekte anzupacken? Mein Motto: Machen. Einfach machen. Ich weiss inzwischen, dass hinter jedem Baum eine neue Idee lauern kann. Man muss sie nur sehen. Ich gehe mit offenen Augen durchs Leben, das ist meine Inspiration, das treibt mich an. Und manchmal hilft auch das eine oder andere Glas Rotwein für die nächste Idee.

In Ihrer Erlebniswelt in Hofstetten zeigen Sie nicht nur, wie die Kühe entstehen – Sie erzählen auch Geschichten. Warum ist Ihnen das Erzählen so wichtig? Schon die frühen Anfänge meiner Grosseltern Alfred und Rosa sind ein grosser Teil der Geschichte. Bereits sie waren Pioniere. Mein Vater Kurt und Onkel Franz haben über Jahre die Firma weiterentwickelt. Und jetzt gebe ich mein Bestes.

Mit welchem Fokus? Alle drei Generationen wollten ein Zeichen zum Thema Schweiz, Nachhaltigkeit und Tradition setzen. Ich denke, das ist uns allen sehr gut gelungen. Noch heute werden unsere Tiere und ­Fi­guren liebevoll von Hand zugeschnitten, geschliffen und bemalt. Wir dürfen mit Stolz sagen, dass wir so ein echtes Stück Schweiz produzieren.

Sie stehen regelmässig auf der Bühne, sind aber auch Geschäftsführer eines Unternehmens mit über hundert Mitarbeitenden. Wie bringen Sie diese zwei Welten unter einen Hut? Indem ich ein ungaubliches Team um mich aufgebaut habe und dieses Team mit Hilfestellung und Vertrauen auch stärke. So kann ich immer dort sein, wo es mich am dringendsten braucht. Dies gibt mir Zeit, um mich für die Weiterentwicklung des Unternehmens einzusetzen, und auch Luft für die Musik.

Sie sind in Hofstetten aufgewachsen, tief verwurzelt im Berner Oberland. Wie sehr prägt die Region Ihre Musik und Ihr Unternehmertum? Ich denke, dass mich die Region schon sehr geprägt hat. Fast alles in meinem Leben hat den Ursprung irgendwo im Berner Oberland.

Wie lautet Ihr neuestes Projekt, und worum geht es da? Aktuell arbeite ich auf Hochtouren an meinem neuen Album «Heu­bode», welches am 22. August erscheinen wird. Es ist gefüllt mit neuer Musik zum Mitsingen, Mitschunkeln und Mitfeiern.

Und was dürfen Ihre Fans erwarten? Der Höhepunkt wird die Heubode-Party im Hallenstadion vom 8. und 9. November. Ich freue mich wie ein kleines Kind darauf.

Zum Schluss: Sie sagen, Sie seien «dä mit de Chüeh». Gibt es einen Moment, wo Sie ganz bewusst nicht Trauffer sein wollen? Zu Hause bei meiner Familie und bei meinen Freunden bin ich sicher einfach Marc. Auch in der Firma gelingt mir dies sehr gut. Ich weiss aber auch, dass ich mich entschieden habe, Musik zu machen und dadurch bekannt zu sein – mit allem, was dazugehört. Es ist ein Teil des Erfolges.
03. Juli 2025

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