Joel Grossniklaus im Dress der Schweizer U18-Nationalmannschaft. (Bild: zvg)

Nächster Karriereschritt in Schweden

Eishockey – Joel Grossniklaus aus Bönigen setzt sich hohe Ziele. Der 18-Jährige will in Schweden zum Eishockeyprofi reifen. Er hat einen Zweijahresvertrag bei den Malmö Redhawks unterschrieben.

Aufstehen um 5.45 Uhr. Erstes Meeting in der Garderobe um 6.30 Uhr. Eine Einheit im Kraftraum, dann gehts aufs Eis. Mittagessen, Schulstoff büffeln, Nachmittagstraining auf dem Eis, Feierabend um 16 Uhr, Erholungszeit für den Körper. So ist das Hockeyleben von Joel Grossniklaus an drei Tagen in der Woche, von Dienstag bis Donnerstag.

Freitag bis Sonntag weht ein anderer Wind. Es ist Spieltag. Das heisst in Schweden vor allem auch: Lange Carfahrten von mehreren Stunden, nach Örebrö oder Färjestad beispielsweise. Der Montag dient zur allgemeinen Erholung, bevor ab Dienstag wieder hart gearbeitet wird.

Hart arbeiten für den Erfolg – quasi ein Lebensmotto von Joel Grossniklaus. Bereits als Zwölfjähriger setzte er sich die Messlatte hoch. Er verliess seinen Jugendclub SC Unterseen-Interlaken und wechselte zu Thun, um auf höchstem Niveau in der Alterskategorie U13 spielen zu können. Vier Jahre später zog er nach Langnau. Mit gerade mal 15 Jahren verliess er das Elternhaus in Bönigen und lebte fortan mit Teamkollegen in einer Sportler-WG.

Steter Antrieb ist ein grosses, übergeordnetes Ziel: Nordamerika. Die NHL, die beste Liga der Welt. «Der Traum stirbt nie», sagt Joel Grossniklaus. «Aber es wird ein unglaublich harter Weg. Nur die wenigsten schaffen das.» Schritt für Schritt, so lautet die Devise.

Beeindruckt vom Eishockey-Lifestyle
Diesen Frühsommer stellten seine Spieleragenten den Kontakt zu Malmö her. «Die Redhawks zeigten mir auf, wie sie mit mir planen. Ich hatte schnell ein gutes Gefühl.» Der Club deckt nicht nur seine Auslagen für Material und Verpflegung, sondern stellt ihm auch ein eigenes Appartement zur Verfügung.

Grossniklaus spielt für die nächsten zwei Jahre bei der J20-Nachwuchsmannschaft von Malmö.Vom schwedischen Eishockey-Lifestyle ist er beeindruckt. «Hier wird der Sport gelebt», sagt der Böniger. Während beispielsweise in Kanada extrem viele Matches bestritten werden, liegt der Fokus in Schweden auf hartem Training in ­einer Top-Infrastruktur. «Hier kann ich mich am besten weiterentwickeln», ist Grossniklaus überzeugt. Bei Malmö will er auch physische Defizite aufholen.

Joel Grossniklaus ist Spross einer Oberländer ­Hockey-Familie: Vater Thomas spielte für den SCUI in der 1. Liga. Joels jüngere Brüder haben im Eis­hockey Grosses im Sinn. Janis (Jahrgang 2008) ist Elitejunior beim SC Bern, der zwölfjährige Noah ­hütet das Tor bei den Junioren des EHC Thun. Lars Grossniklaus, aktuell Spieler in der ersten Mannschaft des SCUI, ist Joels Coucousin.

Von der Hockeyschule zum SCUI
Das Schlittschuhlaufen hat Joel Grossniklaus als kleiner Knirps in Swen Kohlers Hockeyschule beim SCUI erlernt. Später durchlief er dort die jüngeren Nachwuchsstufen. An diese Zeit erinnert er sich gerne zurück. «Als Bub spielst du sorgenfrei Eishockey und hast eine tolle Zeit mit den Kollegen, auf und neben dem Eis.»

Inzwischen ist Grossniklaus auch mit dem Gefühl des Leistungsdrucks vertraut. Doch ihm macht es Spass, jeden Tag die bestmögliche Performance abzuliefern. Mit jedem guten Trainingstag in Schweden wird der Traum vom Profi-Eishockey realistischer. Die Malmö Redhawks stellen auch ein Team in der höchsten schwedischen Liga – eine der besten der Welt. Steht bald Joel Grossniklaus’ Name auf dem Matchblatt? «Spätestens übernächste Saison möchte ich zu Einsätzen mit der ersten Mannschaft kommen.»

Trotz der grossen Distanz zwischen Bönigen und Malmö ist Joel Grossniklaus ein ausgesprochener Familienmensch; der Austausch zu Eltern und Brüdern findet praktisch täglich statt. «Für alles, was meine Eltern geleistet haben, bin ich unglaublich dankbar», sagt er. Sie leisteten unzählige Transportdienste, unterstützen ihn mental und finanziell. «Ohne sie wäre ich niemals da, wo ich heute bin.»

www.malmoredhawks.com
22. August 2024

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