Sämtliche Einzelteile des Velogemels. (Bild: zvg)

Sportgerät aus Esche und Ahorn

Sägen, fräsen, schleifen, lackieren - die Herstellung eines Velogemels ist ein präzises Handwerk, das ebenso viel Geduld wie Hingabe erfordert. Das Sportgerät bewährt sich alljährlich an der Velogemel-Weltmeisterschaft auf der Bussalp.

Das Werkstattlicht fällt auf hochstehende Stammware aus heimischen Wäldern – Esche für den Rahmen, Ahorn für die Kufen. Präzise wird eine Planke durch die Fräsmaschine geführt, während die Kufen sorgfältig geschliffen und anschliessend mit Metall beschlagen werden, um optimale Gleiteigenschaften zu gewährleisten. Später werden die Einzelteile verleimt, imprägniert und mit einem Brandzeichen versehen, das den Velogemel als echtes Grindelwalder Original ausweist. Auf Wunsch wird sogar ein Name eingraviert. Seinen Ursprung hat der Velogemel in der Schwendi, wo Christian Bühlmann, Schnitzer und Sager, das einzigartige Sportgerät 1911 entwickelte. Der «einspurige lenkbare Sportschlitten», wie er ihn in der ­Patentschrift bezeichnete, wurde ursprünglich als praktisches Arbeitsgerät konzipiert. Heute jedoch hat sich der Velogemel zu einem Sportgerät gewandelt, das nicht nur Nostalgiker, sondern auch Wintersportler begeistert. Die Holzkreation Schmid AG in Grindelwald führt Bühlmanns Erbe fort und stellt das Sportgerät mit viel Handarbeit und Liebe zum Detail her. 24 Einzelteile sind nötig, um einen Velogemel zusammenzusetzen – jedes davon trägt seinen Teil zur Funktionalität und Ästhetik bei. 590 Franken wird für das Qualitätsprodukt ohne Beschriftung veranschlagt. Am 2. Februar wird der Velogemel auf der ­Bussalp in Grindelwald wieder zu Höchstform auflaufen: Bei der Weltmeisterschaft treten Herren, Damen und gemischte Teams in einem rasanten Rennen gegeneinander an. Geschwindigkeit allein reicht dabei nicht aus – Balance und Geschicklichkeit sind gefragt, um die Eigenheiten des Velogemels zu meistern. Die Weltmeisterschaft, die seit 1996 jährlich ausgetragen wird, ist ein Spektakel für Sportlerinnen, Nos­talgiker und Zuschauer gleichermassen. Ein Velogemel ist mehr als ein Sportgerät – er ist ein Stück Geschichte, das lebendig bleibt.

www.velogemel­grindelwald.com
23. Januar 2025

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