Bild: zvg

Interview mit Dominik Kuhn

Der Winterthurer Dominik Kuhn ist Gründer des Pickleball Corners. Inzwischen arbeitet er mit über 60 Standorten in der Schweiz zusammen, darunter mit dem Tennisclub Interlaken.

Auf Ihrer Website bieten Sie praktisch alles zum Thema Pickleball an. Wie kamen Sie mit dieser Sportart in Berührung? Dominik Kuhn: 2020 absolvierte ich gerade meinen Master in Texas, USA. Während der Corona-Pandemie ist Pickleball in den Staaten geradezu explodiert – auf einmal spielten alle Pickleball, auch an Schulen. Da ich mich ohnehin selbständig machen wollte, eröffnete ich vor zwei Jahren den ersten Pickleball-Shop in der Schweiz. Inzwischen arbeite ich mit über 15 Vereinen zusammen. Pickleball kann man an über 60 Standorten in der Schweiz spielen.

Liegt der Zauber dieser Sportart in der Einfachheit? Überall, wo es einen harten Boden gibt, kann man Pickleball spielen. Es reicht schon, ein Netz aufzustellen und mit Kreide die Linien zu ziehen. Ich bezeichne Pickleball immer als Mischung aus Badminton, Tennis und Tischtennis. Vom Badminton übernehmen wir die Feldgrösse, vom Tennis das Netz. Und die Schläger erinnern an übergrosse Tischtennisschläger.

Pickleball ist also in der Schweiz ein wachsender Markt. Wie lauten Ihre nächsten Ziele? Vor zwei Monaten lancierte ich mit drei Bekannten den Pickleball-Corner Deutschland. Von dort können wir ganz Europa beliefern. Das Unternehmen befindet sich in der Wachstumsphase, wir sind auf gutem Weg. Der Pickleball-Corner ist für mich inzwischen ein Vollzeitjob und meine grosse Leidenschaft.

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit dem Tennisclub Interlaken? Vereinspräsident Adrian Zwahlen trat mit mir in Kontakt, weil er sich für Produkte interessierte. Auf dem Tennisplatz auf der Höhematte befindet sich nun ein mobiler Pickleball-Platz. Eine gute Lösung, wenn man einen harten Untergrund, aber keinen «Rebound Ace»-Bodenbelag hat. Der Platz lässt sich ausrollen und einfach wieder demontieren.
Auch in Wilderswil und Wengen kann man Pickleball spielen ... ... richtig, in Wilderswil befindet sich ein Indoor-Pickleballplatz. Wengen Tourismus hat zwei mobile Plätze gekauft. Diese werden im Sommer über dem Eisfeld ausgerollt. In Wengen hat der Sport aus meiner Sicht ein grosses Potenzial. Von allen Gästen, die Wengen im Sommer beherbergt, sind 35 Prozent aus den USA. Dort ist Pickleball inzwischen wirklich riesig.

Tatsächlich? Es gibt also auch professionelle Spieler? Absolut. Die besten Profis in den Staaten verdienen mehrere Millionen Dollar pro Jahr. Die Spiele werden live im Fernsehen und auf Streaming-Portalen übertragen. Pickleball ist dort richtig zu einem Show-Event geworden. Auch in Europa entstehen immer mehr nationale und internationale Turniere. Letztes Jahr fand eine Europa­meisterschaft statt.

Aber auch als Breitensport ist Pickleball geeignet. Ausserordentlich gut sogar. Pickleball können Menschen aller Altersklassen spielen. Ich habe schon mit Fünfjährigen gespielt und Kurse für die Pro Senectute mit 85-jährigen Teilnehmern durchgeführt. Das ist das Schöne an Pickleball: Die Sportart verbindet Generationen. Grossmütter und Grossväter können mit ihren Enkelinnen und Enkeln spielen. Man muss dafür nicht einmal viel mit Racketsport am Hut haben.

www.pickleballcorner.ch
www.tcinterlaken.ch
 


Wie Pickleball nach Interlaken kam

Racketsport – Seit Spätsommer 2024 befindet sich auf dem Gelände des Tennisclubs Interlaken auf der Höhematte ein Pickleball-Platz. Die Idee dazu entstand aus dem Gedanken, die freie Fläche zwischen den Tennisplätzen 3 und 4 zu nutzen, wie Vereinspräsident Adrian Zwahlen sagt. «Paddleball hätte mich auch interessiert, dafür ist die Fläche aber zu klein.» So wurde er auf Pickleball aufmerksam. Der Belag wurde aus Asien importiert. Es dauerte nicht lange, bis Touristinnen und Touristen – insbesondere aus den USA, wo Pickleball einen regelrechten Hype ausgelöst hat – auf das neue Spielfeld auf der Höhematte aufmerksam geworden sind.

Pickleball soll in Interlaken ausschliesslich ein Freizeitangebot bleiben. «Wettkämpfe werden keine durchgeführt», sagt Zwahlen. Die Spielsaison richtet sich nach der Saison des Tennisbetriebs. Buchungen des Pickleball-Felds sind bald im Reservationssystem auf der Website des Tennisclubs ­Interlaken möglich. Zwahlen sieht das Angebot als ideale Ergänzung zum übrigen Racketsport-Betrieb. «Es richtet sich an Gäste wie auch Einheimische, auch für Familien mit Kindern ist die Sportart bestens geeignet.»
Aktuell gibt es im östlichen Berner Oberland neben Interlaken drei weitere Standorte, an denen Pickleball gespielt werden kann: Im Racketsportcenter Wilderswil, neben dem Tourist Center in Wengen sowie im Alpinen Tenniscenter Meiringen.

03. April 2025

Der ANZEIGER INTERLAKEN kann auch Redaktion…

… davon profitieren nicht nur Vereine aller Art in unserer Rubrik «Aus den Vereinen», ­sondern auch Kulturschaffende und Sportbegeisterte aus dem Verteilgebiet unserer Zeitung.

Möchten auch Sie von unserem redaktionellen Angebot profitieren und Ihren Verein oder Kulturanlass ins beste Licht rücken?
Dann melden Sie sich bei uns unter Telefon 033 828 12 00 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Verlag Schlaefli & Maurer AG
Spielmatte 18
3800 Unterseen

Telefon 033 828 12 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unsere Öffnungszeiten:
Montag – Freitag
08.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr