Silvan Zeller im Juli am Ironman Thun. Er gehörte zu den jüngsten Teilnehmern überhaupt. (Bild: zvg)

Jung, schnell und locker

Stechelberg – Ob in der Luft am Gleitschirm, beruflich auf Seilbahnstützen oder in der Freizeit auf dem Bike: In Silvan Zellers Leben gibts viel Spektakel. Der 19-Jährige hat vor wenigen Wochen den Ironman Thun gemeistert. Jetzt nimmt er den ­Inferno-Triathlon in Angriff.

Triathlon, so sagt man, ist nicht unbedingt eine Sportart für Jungspunde. Bei vielen Spitzenathleten kommen die grossen Erfolge erst im Spätherbst der Karriere. Beispiel Samuel Hürzeler: Bei seinem letzten Triumph am Inferno-Triathlon war der Därliger 35-jährig. Der Deutsche Marc Pschebizin, Seriensieger am infernalischen Rennen, lief im Jahr 2012 mit fast 40 Jahren als Sieger auf dem Schilthorn ein.

Doch Jugend ist im Ausdauersport keineswegs ein Garant für Misserfolg. Beispiel Silvan Zeller: Am Jungfrau-Marathon im letzten Herbst fühlte sich der 19-jährige sogar fit genug für einen Schlussspurt – nur die krampfende Wade hatte etwas dagegen. Zeller erreichte das Ziel in 4 Stunden und 34 Minuten. Er war unter den schnellsten 10 Prozent aller Finisher und gewann seine Alterskategorie.

Sport hat in Zellers Leben immer schon eine grosse Rolle gespielt. Als Skifahrer war er ambitioniert, schaffte es bis ins regionale Leistungszentrum (RLZ). Mehrere Gehirnerschütterungen beendeten die junge Karriere. «So ganz ohne Training wurde mir langweilig.» Gerannt war er im Sommer schon immer gerne. Nun kaufte er sich ein Rennrad.

Letztes Jahr am Genuss-Trail
Der Stechelberger ist mit dem Inferno-Triathlon aufgewachsen. Als Kind war Silvan Zeller Helfer in der Wechselzone auf dem Schilthornbahn-Parkplatz. Vor ein paar Jahren meldete er sich mit drei Kollegen für die Team-Trophy an. Zeller fuhr die Mountainbike-Strecke von Grindelwald über die Kleine Scheidegg. Letztes Jahr absolvierte er den Genuss-Trail von Stechelberg auf das Schilthorn. Über 100 Athleten waren am Start, Zeller wurde Elfter.

Jetzt ist die Zeit reif für den grossen Wurf: den Inferno-Triathlon vom Samstag, 17. August. Mit Jahrgang 2005 ist er der Jüngste aller Teilnehmenden. Seine Ambitionen sind klar: Das Schilthorn zu erreichen. Der Respekt vor dieser Aufgabe ist gross. «Dass man vom Startpunkt aus das Ziel schon ­sehen kann, ist natürlich speziell.»

Quasi als Training absolvierte Silvan Zeller vor ein paar Wochen den Ironman in Thun. Für die 3,8 Kilo­meter lange Schwimmstrecke, die 180 Kilometer auf dem Rad und den abschliessenden Marathon benötigte er knapp zwölf Stunden, wurde ganz nebenbei Ironman-Schweizer-Meister in seiner Alterskategorie. «Davon wusste ich gar nichts. Jemand rief mich am Folgetag an, ich hätte die Medaillenübergabe verpasst», erzählt Zeller schmunzelnd.

Während andere Athleten nach einem Ironman zwei Wochen lang mit dem schmerzenden Körper kämpfen, gönnte sich Zeller ein paar Erholungs-Shakes, schwang sich bereits am nächsten Tag wieder aufs Rennrad, machte am übernächsten Tag eine Joggingrunde.

Viele Trainingsstunden
Doch so einfach wie das alles klingt, geht es auch bei Silvan Zeller nicht. Er investiert viel Zeit in seinen Sport. «Im Monat vor dem Ironman trainierte ich rund 50 Stunden.» Er schwimmt regelmässig im Alpinen Sportzentrum Mürren, das ihn als Sponsor unterstützt – ebenso wie sein Arbeitgeber, die Schilthornbahn AG, wo er als Seilbahnmechatroniker arbeitet. Neben Job und Ausdauersport ist Silvan Zeller übrigens auch ein begeisterter Gleitschirmpilot.

Vorerst gilt der volle Fokus dem Inferno-Triathlon vom übernächsten Wochenende. «Aktuell teile ich mir die Trainingszeiten möglichst gut ein, damit ich im Rennen voll parat bin.» Und danach? Auch für den Jungfrau-Marathon 2024 hat er sich angemeldet – und den Ironman 2025 hat Silvan Zeller ebenfalls im Visier. «Vielleicht schaffe ich ja noch eine schnellere Zeit.»

www.inferno.ch
08. August 2024

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