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Interview mit Radek Hubacek

Radek Hubacek ist Cheftrainer der 1. Mannschaft der Beo Yetis. Der Tscheche war rund 15 Jahre lang Eishockeyprofi in seiner ­Heimat, bis er vor sechs Jahren im Berner Oberland landete und beim SC Bönigen anheuerte. Im Interview nennt er seine Ziele für die kommende Saison.

Anzeiger Interlaken: Im Eishockeystadion fallen Sie damit auf, dass Sie immer in kurzärmligen Klamotten unterwegs sind. Frieren Sie eigentlich nie? Radek Hubacek: Natürlich fühle ich auch die Kälte. Aber seien wir ehrlich: Auch in einer Winterjacke hat man manchmal kalt, und dies verkraftet der Körper ebenfalls. Dann kann ich genau­sogut in kurzen Hosen ins Hockeystadion kommen. Ich besitze übrigens keine einzige lange Hose.

Sie sind der erste Headcoach der 1. Mannschaft der Beo Yetis. Wie fühlt sich das an? Zuerst einmal möchte ich sagen, dass die ­Fusion ein guter und wichtiger Schritt war. Wenn man hier die Zukunft des Eishockeys ­sichern will, gibt es keine andere Lösung. Mit drei Aktivmannschaften können wir allen Spielern Spielpraxis und Eiszeit geben. Der Aufstieg der U18 in die Top-Liga stärkt den Nachwuchs. Einige Spieler werden zwischendurch mit der 1. Mannschaft trainieren können. Die Fusion gibt dem Eishockey in der Region eine neue Identität, und das kann für die Leute interessant sein. Insbesondere für die Kids, die wir fürs Eishockey begeistern wollen.

Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer Mannschaft? Ist sie bereit für die Saison? Für tiefgründige Analysen ist es noch zu früh, da wir erst kürzlich das Eistraining aufgenommen haben. Das Sommertraining war hervorragend. Sandra Heim und ihr Team bei Peak-Athletics sowie unser Physiotherapeut Steffen Richter haben einen hervorragenden Job gemacht. Jetzt ist es unser Job, auf dem Eis den nächsten Schritt zu machen.

Zu Ihrer persönlichen Hockeystory: Wie kamen Sie überhaupt in die Schweiz? Ich spielte meine letzten Profi-Jahre unter anderem in Tschechien, England und Deutschland und merkte langsam, dass mein Körper fürs professionelle Eishockey nicht mehr bereit ist. Mit Lukas Vrana und Dominik Vanek spielten zwei Tschechen beim SC Bönigen. Über einen gemeinsamen Bekannten kam ich mit Bönigen ins Gespräch. Zu jener Zeit machte ich mir meine Überlegungen, wie mein Leben nach dem Profisport aussehen soll. Ich googelte das Berner Oberland, sah die Bilder – und sofort war für mich klar, dass ich hierher kommen möchte. Für Bönigen spielte ich in der Saison 2019 – 2020 sowie in der Nachfolgesaison, die aber wegen Corona abgesagt wurde. Danach wechselte ich in den Trainerstaff.

Sie spielten jahrelang in den höchsten Ligen Tschechiens vor tausenden Zuschauern. Hier im Schweizer Amateursport sind die Dimensionen deutlich kleiner. Spielt das für Sie keine Rolle? Wenn man Eishockey liebt, ist es völlig egal, ob man vor 1000 Zuschauern spielt oder 150. Gewöhnen musste ich mich eher an die geringere Intensität. Nur zwei Trainings und ein Spiel pro Woche – damit hatte ich zu Beginn Mühe, das war ungewohnt.

Wie lauten Ihre Ziele für die kommende Saison? Mein oberstes Ziel: Die Kids fürs Eishockey begeistern und möglichst viele Leute ins Stadion zu bringen. Sportlich denke ich, dass mein Team im Vergleich zu den letzten Saisons des SCUI und des SC Bönigen stärker geworden ist. Aber wir haben Respekt vor jedem Gegner. Ich möchte, dass unser Team mit jedem Training und jedem Spiel besser wird. «Step by step», und dann mit einem guten Gefühl in die Playoffs einsteigen.

www.beo-yetis.ch

Zur Person: Radek Hubacek (40) spielte ab 2004 in den höchsten zwei tschechischen Ligen, bis er 2018 vom Spitzensport zurücktrat. Nach einem Jahr in Österreich kam er 2019 zum SC Bönigen. Eishockeyspieler wurde er wegen seines Vaters Petr Hubacek -senior, der in der damaligen tschechoslowakischen Liga spielte. Radeks fünf Jahre älterer Bruder, Petr Hubacek, spielte über 100 Mal für die Nationalmannschaft und wurde 2010 Weltmeister. Radek Hubacek wohnt in Unterseen und arbeitet bei einer Kanal-service-Firma in Oey-Diemtigen.

04. September 2025

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