So sah es bei den Segelfliegern der MGI 1975 aus.

Es begann mit elf Mitgliedern und drei Holzscheiten

Modellflug – Es gibt sie seit 80 Jahren, die Modellfluggruppe Interlaken. Was mit elf Mitgliedern begann, ist zu einem grösseren Verein angewachsen, der regelmässig Anlässe organisiert und an Weltmeisterschaften  eilnimmt.

Seit 80 Jahren existiert die Modellfluggruppe ­Interlaken (MGI). Was am 29. Februar 1944 begann, gipfelt am Wochenende vom 21. und 22. September (siehe Box) in einem Jubiläumsfest. Der Verein zählt heute exakt 100 Mitglieder und sieben Gönner. Bei der Gründung waren es gerade mal elf ­Mitglieder. Seither ist einiges an Anlässen und ­anderen unterhaltsamen Episoden über die Bühne gegangen.

Warum Mitglieder Holzscheite mitbringen mussten, wie viel in den Anfängen der Mitgliederbeitrag kostete und wann das erste weibliche Mitglied zur Modellfluggruppe stiess, offenbart ein Blick in die Vereinschronik:

29. Februar 1944: Die Gründungsversammlung findet im Hotel Restaurant Rütli in Interlaken statt. Fritz Albrecht tritt das Amt als Präsident an. Die Gründungsversammlung besteht aus elf Mitgliedern. Als erstes Baulokal dient die Eisbahnhütte bei der Rugenmatte. Sie konnte das ganze Jahr gratis gebraucht werden. Die Modellflugzeuggruppe war von Anfang an dem Aeroclub der Schweiz angeschlossen. Der Mitgliederbeitrag wurde auf Fr. 1.50 festgelegt.

1946: Die ersten Modelle werden anhand bestehender Baupläne gebaut. Im Winter muss jeder drei Holscheite mitnehmen, um das Baulokal zu heizen.

1948: Da die Mitgliederzahl stark zurückging, konnte der Verein laut Obligationenrecht schliesslich nicht mehr bestehen. Um den Verein zu retten, erhöht Präsident Paul Rüfenacht kurzfristig den Mitglieder­beitrag, um mit dem Überschuss ein scheinbares Mitglied zu bezahlen: seinen Bruder, den es nie gab.

1949: Das erste Motorflugzeugmodell wird gebaut. Als Antrieb dient ein Mills 2,4-cm-Motor.

1954: Die Modellfluggruppe organisiert den nationalen Motormodell-Wettbewerb auf dem Flugplatz. Das Startgeld kostet 80 Rappen pro Teil­nehmer. Die Verpflegung geschieht aus dem Rucksack. Der Wettbewerb wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt. Weiter ist das Fotografieren, Filmen, Zeichnen oder Vermessen streng verboten, ebenso sonstige Aufnahmen.

1966: An der Mitgliederversammlung sind nur sieben Anwesende.

1967:
Das ganze Jahr herrscht nur wenig Flugbetrieb.

1969:
Nach schlechten Jahren kommen wieder die guten. Es nehmen mehr Mitglieder an Wettbewerben teil.

1972: Die MGI zieht in ein neues Baulokal um, welches sich an der Lütschine befindet und als «Dürzughütte» bezeichnet wird.

1976:
Eintritt der ersten Frau, die Modelle fliegt. Sie ist auch verantwortlich für die Verpflegung an Meisterschaften in der Mannschaftsbaracke 100 BOB. Die MGI besteht nun aus 70 Mitgliedern.

1978: Der Jahresbeitrag ist für Schüler auf Fr. 36.–, für die Lehrlinge auf Fr. 40.– und für Erwachsene auf Fr. 52.– gestiegen.

1982: Die MGI zieht ins neue Clubhaus an der Oberen Bönigstrasse ein, welches eine ehemalige BOHAG-Baracke ist.

1985: Die Mitgliederzahl ist inzwischen auf 92 gestiegen. Im Hinblick auf die entstandenen Lärmprobleme subventioniert die MGI einen 4-Takt-Motor mit Fr. 25.- pro Mitglied.

1989: Der Bödeliferienpass wird zum ersten Mal durchgeführt. Jeder Junge oder jedes Mädchen hat die Gelegenheit, den Modellflug ein bisschen kennenzulernen. Sie können sogar ein Modell am Doppelsteuer fliegen und steuern.

1994: Die Modellfluggruppe feiert 50 Jahre mit Modellausstellung, Schaufliegen, Helikopter-Rund­flügen und anderem mehr.

19.-26. August 2000:
Durchführung der Modellflug-F4-Weltmeisterschaften in Interlaken.

2006: Die MGI wird vom Mysterypark eingeladen und gebeten, eine Modellflugzeug-Ausstellung zu organisieren, um Zuschauer anzulocken. Der Anlass ist ein Erfolg.

2011:
Das Hallenfliegen in der Doppelturnhalle Matten hat begonnen.

2012:
Alle Jahre wieder vor der Saison Hüttliputz, Bödeliferienpass, Freundschaftsfliegen, Helitreffen, Hangfliegen am Diemtigbergli etc.

2018: Jahr der Weltmeisterschaft im Scale F4 in Meiringen mit Beteiligung der MGI. Dies nebst den anderen jährlichen Anlässen im Frühling. In Meiringen wird von den MGI-Helfern viel freiwillige Arbeit geleistet.

2023: Die Anzahl der Mitglieder liegt bei genau 100 Personen, wovon keine einzige eine Frau ist. Dazu kommen sieben Gönner.

2024: Die MGI-Mitglieder Markus Günther und Max Schilt werden im rumänischen Ploies¸ti Teamweltmeister in der Kategorie F4H. Dies sind die originalgetreu nachgebauten Scale-Modellflugzeuge.

www.mg-interlaken.ch
12. September 2024

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