Bild: zvg

Interview mit Samuel Fischer

Samuel Fischer, 41-jährig, stammt aus Brienz und ist seit seiner Jugend ein leidenschaftlicher Musiker. Der Metal-Bassist spielte schon in verschiedenen Bands. Am Freitag, 2. August, tritt er mit «Beyond Dystopia» am Brienzersee Rockfestival auf. Für den zweifachen Familienvater, der als Lehrer in Frenkendorf im Kanton Basel-Land lebt und arbeitet, wird der Auftritt in Brienz also eine Rückkehr in die Heimat.

Anzeiger Interlaken: Sie sind ein Rockmusiker aus Brienz, also stelle ich einfach mal die These in den Raum, dass Sie mit dem Brienzersee Rockfestival aufgewachsen sind. Samuel Fischer: Ich denke, dass das Rockfest bei allen Leuten aus Brienz, die Musik in dieser Stilrichtung machen, eine fixe Grösse ist. Für mich persönlich war das Rockfest immer da, immer «normal». Wie speziell das Festival ist, wurde mir erst bewusst, als ich von der Region weggezogen bin.

Sind Sie ein regelmässiger Besucher des Brienzersee Rockfestivals? So richtig entdeckt hatte ich es erst nach meinem Wegzug. Zweimal habe ich mit meiner vorherigen Band Reign of Silence am Rockfest gespielt. Das war 2007 und 2010. Die Band trat dann nach meinem Ausstieg im Jahr 2012 noch ein drittes Mal dort auf.

Jetzt also die Rückkehr mit Ihrer aktuellen Band Beyond Dystopia. Wie kam es dazu? Wir hatten uns schon ein paarmal beworben. Dieses Jahr wurden wir nun berücksichtigt. Ich schätze es sehr, dass wir am Brienzersee Rockfestival auftreten dürfen. Natürlich kommt schnell die Meinung auf, dass wir als Einheimische quasi bevorzugt werden. Aber der Booker muss unseren Sound ja auch mögen, sonst hätte er uns nicht verpflichtet.

Ihre Auftrittszeit ist am Freitag, 2. August, um 13.30 Uhr – sicher nicht die dankbarste Zeit? Wir sind ja nicht die erste Band, die am Freitag spielt, sondern die zweite. Somit werden die Leute, die am Vortag schon gefeiert haben, sicher schon wach sein. Für uns ist klar: Wir geben Vollgas und versuchen, das Publikum abzuholen. Wie viele Leute extra wegen uns kommen, ist schwierig einzuschätzen. Aber uns hilft sicher, dass gegen Abend mit Shakra und Core­Leoni zwei Schweizer Bands spielen, die in einem ähnlichen Genre unterwegs sind wie wir.

Was erhofft ihr euch vom Auftritt in Brienz? Das Konzert hat für uns einen grossen Stellenwert, denn wir haben bislang noch nicht die ganz grossen Bühnen bespielt. Ein Auftritt am Rockfest bringt uns also eine willkommene Referenz. Ansonsten haben wir immer die gleichen Ziele: Die Leute begeistern, ein möglichst sauberes Spiel und eine gute Bühnenpräsenz zu bieten. Das ist in unserer Band eine Herausforderung, da wir ja nur zu dritt sind. Der Gitarrist und ich teilen uns den Lead-Gesang, wir sind also doppelt gefordert.

Was läuft in der Band als Nächstes? Für 26. Juli wurde eine Neuerscheinung angekündigt. Richtig, dann erscheint unser neuer Song «Silence» inklusive Videoclip. Im Frühling haben wir in einem Studio in Gelterkinden insgesamt fünf neue Songs aufgenommen, die wir jetzt nacheinander veröffentlichen. Speziell daran ist, dass erstmals unser neuer Schlagzeuger Xaver Aemmer bei den Songs zu hören ist.

Zurück zum Brienzersee Rockfestival: Worauf freuen Sie sich besonders? Dass ich wieder mal in meiner Heimat spielen kann, dass ich hoffentlich viele Leute treffe, die ich von früher kenne. Und dass meine beiden Söhne – sie sind 8 und 6 Jahre alt – ihren Vater erstmals an einem Konzert sehen und hören. Das war bislang wegen der gewöhnlichen Uhrzeiten unserer Konzerte nicht möglich.


www.beyond-dystopia.com
18. Juli 2024

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