Bönigen gegen Unterseen am letztjährigen Altjahrsderby. Gehen die beiden Clubs fusioniert in die Zukunft? (Bild: zvg)
Eishockey – In den kommenden Wochen stehen beim SC Unterseen-Interlaken und beim SC Bönigen wegweisende Hauptversammlungen an. Eine Arbeitsgruppe treibt eine Fusion der Eishockeyvereine im östlichen Berner Oberland voran.
Fusionen sind im Amateur-Eishockeysport im ganzen Land ein immer grösser werdendes Thema. Jüngstes Beispiel ist der HC Lerchenfeld, der sich dem EHC Thun angeschlossen hat, mit dem Ziel, den Spielbetrieb im Breitensport mittel- und langfristig sicherzustellen. Der Entscheid an der Hauptversammlung des 3.-Liga-Vereins fiel einstimmig zu Gunsten einer Fusion aus.
Ähnliches hat eine Arbeitsgruppe im Eishockey-Umfeld im östlichen Berner Oberland im Sinn. Das Thema Fusion wurde in Garderobengesprächen rund um das Legenden-Spiel gegen die U17 des SC Unterseen-Interlaken am letztjährigen Altjahrsderby angesprochen. Kurz darauf fand die erste Sitzung der Arbeitsgruppe, bestehend aus Thomas Zurbrügg, Bruno Trittibach, Swen Kohler, Andrew Zurschmiede, Urs Nufer und Michael Bühler, statt. Alle sind ehemalige Spieler des SC Unterseen-Interlaken, sie waren bzw. sind auch bei anderen Clubs in der Region aktiv.
«Macht wirtschaftlich Sinn»
Das Ziel der Arbeitsgruppe: Sämtliche Eishockeyvereine in der Region – also SC Unterseen-Interlaken, SC Bönigen, EHC Beatenberg, EHC Haslital, EHC Grindelwald und SC Jungfrau – zu einem Verein zusammenzuschliessen. Warum eine Fusion? Michael Bühler, langjähriger Topskorer und aktueller Vizepräsident des SC Unterseen-Interlaken, erklärt: «Zuerst einmal macht es aus wirtschaftlicher Sicht Sinn, wenn nur noch ein Verein die Sponsoren angeht. Ebenso würde die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Behörden vereinfacht.»
Ziel sei es, die besten Kräfte auf allen Stufen – im Nachwuchs, bei den aktiven Herren- und Damenmannschaften sowie Plauschteams, aber auch auf Funktionär- und Trainerstufe – in einem Verein zu bündeln, «um dem Hockeysport im Berner Oberland eine langfristige und gute Zukunft zu sichern», wie Michael Bühler sagt. Kommt die Fusion zustande, wird der Verein unter einem neuen Namen geführt.
Ziel: Ein Team pro Amateurliga
Die Arbeitsgruppe hat sich für den Zusammenschluss klare Prioritäten gesetzt. An erster Stelle steht ein gut ausgebildeter Nachwuchs mit optimaler Förderung in jedem Alter. Ein Nachwuchsspieler soll in einer Mannschaft passend zu seinen Fähigkeiten spielen können. Mittelfristig soll der zusammengeschlossene Verein in jeder Amateurliga von 1. bis 4. Liga ein Herrenteam stellen, ergänzt mit Damen- und Plauschteams.
Immer klarere Konturen nimmt ein neues Organigramm an. Der vorgesehene Vorstand – übrigens nicht deckungsgleich mit der Arbeitsgruppe – wird an den ausserordentlichen Hauptversammlungen des SC Unterseen-Interlaken und des SC Bönigen vom 5. und 12. Dezember präsentiert. An diesen Daten entscheiden die beiden Vereine als Erste, ob sie sich dem neuen Verbund anschliessen. Die dann gefällten Entscheide werden wegweisend für das weitere Vorgehen der anderen Vereine sein.
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www.scboenigen.ch28. November 2024