Franjo von Allmen, Weltcup-Abfahrer aus Boltigen: Während seiner Ausbildung zum Zimmermann profitierte er am BZI vom Spitzensport-Programm. (Bild: zvg)

Sporttalente profitieren am BZI

Interlaken – Das Programm «Spitzensport und Berufslehre» unterstützt junge Sportlerinnen und Sportler während ihrer Berufsausbildung. Aktuell sind 32 Talente angemeldet.
Tagsüber die Arbeit im Lehrbetrieb oder der Unterricht an der Berufsschule. Abends das Leistungstraining. Am Wochenende der Wettkampf. Eines ist sicher: Viel Freizeit bleibt jungen Auszubildenden, die gleichzeitig Spitzensport betreiben, nicht übrig.

Während ihrer Ausbildungszeit nehmen junge Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ein gewaltiges Pensum auf sich. Ein Sporttalent gezielt zu fördern und gleichzeitig der Bildung genügend Raum zu verschaffen, ist oftmals eine Gratwanderung. Im Kanton Bern herrschten hierfür während langer Zeit keine optimalen Rahmenbedingungen. Mit dem Ziel, junge Sporttalente während ihrer Ausbildungszeit am Berufsschulzentrum Interlaken (BZI) zu entlasten, wurde im Jahr 2005 das Programm «Spitzensport und Berufslehre» ins Leben gerufen.

«Programme sehr individuell»
Initiant des Programms war Roland Fuchs, getragen wird es vom Förderverein Spitzensport. Der Verein finanziert unter anderem den Aufwand von Karin Stingelin, die am BZI als Spitzensportkoordinatorin angestellt ist. Sie ist Dreh- und Angelpunkt für die Lernenden, unterstützt sie bei ihrer Semesterplanung, organisiert Dispensen und Nachführlektionen, holt mit ihnen verpasste Prüfungen nach, erstellt Trainingspläne. Kurz gesagt: Sie hält die Fäden zusammen zwischen den jungen Sportlerinnen und Sportlern, den Lehrpersonen am BZI sowie den Lehrbetrieben.

«Die Programme sind sehr individuell ausgestaltet», sagt Stingelin. Bei einzelnen Sportlern wie Joel Feuz (siehe Interview) genügt ein Dispens vom Sportunterricht. Weitreichender ist das Programm insbesondere bei Wintersporttalenten. Sie verpassen während der Rennsaison viel Unterricht und müssen entsprechend viel nacharbeiten.
Die Gründung des Programms «Spitzensport und Berufslehre» in Interlaken war eine Pionierleistung. Die Sportförderung hat sich seither stark entwickelt. Dank der «Swiss Olympic Talent Card» und dem «Berner Talent» stellt der Kanton den Schulen heutzutage mehr Ressourcen zur Verfügung. Davon profitiert auch das BZI. Dennoch wurde das Spitzensport-Programm des Fördervereins beibehalten. In seiner Form ist es über alle Berufsschulen im Kanton noch immer einmalig.

Auch unbekanntere Sportarten
32 junge Talente, die am BZI zur Schule gehen, sind derzeit im Spitzensport-Programm angemeldet. Die grösste Fraktion bildet Ski Alpin mit neun Sportlerinnen und Sportlern. Vertreten sind auch Unihockey, Handball, Fussball, Curling, Langlauf, Skicross und Biathlon. Gefördert werden am BZI aber auch unbekanntere Sportarten, die nicht auf dem Radar von Swiss Olympic sind: Aktuelles Beispiel ist ein Trampolinspringer, der keine Talent Card erhält, weil es keinen Schweizer Trampolinverband gibt. «Es wäre unfair, ihn nicht zu fördern. Er trainiert fünfmal pro Woche», sagt Karin Stingelin.

Das Programm «Spitzensport und Berufslehre» besteht bald seit 20 Jahren. Roland Fuchs ist als stellvertretender Geschäftsführer noch immer im Vereinsvorstand. Ebenfalls von Beginn weg dabei waren Geschäftsführerin Vreni Grossmann aus Oberried sowie Vizepräsident Mike von Grünigen. Präsidiert wird der Verein aktuell von Grossrätin Barbara Josi aus Wimmis. Der Jahresbeitrag beträgt 30 Franken; die Vereinsmitglieder werden laufend über den Fortschritt der Sportlerinnen und Sportler informiert.

www.sportundlehre.ch
12. Dezember 2024

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