Am 28. Dezember sind sie erstmals Gegner auf dem Eis: Marco Zurschmiede (links) und Martin Bühlmann. (Bild: Christoph Buchs)
Eishockey – Das Ehemaligenderby zwischen dem SC Unterseen-Interlaken und dem SC Bönigen bildet den Höhepunkt des Altjahrs-Events vom 28. Dezember. Die früheren Teamkollegen Martin Bühlmann und Marco Zurschmiede werden sich auf dem Eis gegenüberstehen.
Vor einem Jahr hiess es: Legenden gegen Nachwuchs. In der Partie zwischen den SCUI-Altstars und den U17-Junioren am Altjahrsderby 2023 setzte sich die Erfahrung durch. Sportlich dürfte es in diesem Jahr etwas spannender werden, wenn es heisst: Legenden gegen Legenden. Die Kaderlisten fürs Ehemaligenderby zwischen dem SC Unterseen-Interlaken sind bunt durchmischt. Prägende Spieler aus verschiedenen Epochen der beiden Clubs schnüren für den Event vom 28. Dezember nochmals die Schlittschuhe.
Während 15 Saisons stürmte Martin Bühlmann für den SC Unterseen-Interlaken. Er stiess 1999 zur Mannschaft. «Die Trainer setzten auf die Jungen, wir erhielten viel Eiszeit», erinnert er sich. Zwei Matches und drei Trainings pro Woche nahm Bühlmann bereits mit 16 Jahren auf sich; von Auswärtsspielen kehrte der Lehrling häufig erst in den frühen Morgenstunden nach Hause. «Ich hatte den Biss und den Ehrgeiz. Es war eine coole Zeit», so der 41-jährige Beatenberger.
Viel Gutes und wenig Schlechtes sei ihm von seiner Aktivzeit in Erinnerung, so Bühlmann. Höhepunkt war natürlich 2005 der Amateur-Schweizer-Meister-Titel. Der Kitt innerhalb des Teams sei immer stark gewesen. Bühlmann war ein verlässlicher Skorer. Verletzt war er praktisch nie. Ausgerechnet in seiner letzten Saison für den SCUI brach ihm ein fliegender Puck den Oberkiefer. «Das hat wehgetan, auch im übertragenen Sinn.» 2014 trat er kürzer und wechselte für zwei Saisons zum SC Bönigen. Heute spielt er in einem Senioren-Plauschteam.
«Mythos SCUI war riesig»
Zu Bühlmanns Teamkollegen beim SCUI und später auch bei Bönigen gehörte Marco Zurschmiede. «In meiner Kindheit war der Mythos SCUI riesig; die Eishalle war ein Treffpunkt für die Bevölkerung.» Der sportliche Erfolg des Clubs generierte einen breiten Nachwuchs. Zurschmiede war ein ehrgeiziger Junior. 2008 schaffte er es in die erste Mannschaft.
Nach einem kurzen Gastspiel beim EHC Thun kehrte er 2011 zum SCUI zurück. «Ich habe den Sprung nie ganz geschafft. Später bei Bönigen in der 2. Liga konnte ich mehr Verantwortung übernehmen.» 2012 bis 2019 bestritt Zurschmiede sieben Saisons für die Böniger. Er wurde zum Leistungsträger und trug auch das Captain-Leibchen. Auch der 36-Jährige ist nach dem Rücktritt nicht ganz vom Eishockey weggekommen. «Gegen Frühling, wenn die Saison langsam ausklingt, mache ich zwischendurch bei Trainings des SC Bönigen mit.»
Hockey und berufliche Karrieren
Bühlmann und Zurschmiede sind sich einig: Viele Stunden und viel Schweiss haben sie in den Hockeysport investiert, aber es war eine schöne Zeit. Neben dem Eis trieben beide eine berufliche Karriere voran. Bühlmann, der diplomierte Hochbaupolier, arbeitet seit 20 Jahren bei der Bauunternehmung Jesùs Dapena AG und gehört inzwischen zum Kader. Zurschmiede arbeitete nach der Lehre zum Automatiker in Industriebetrieben, später im Tourismus. Nach einem kurzen Abstecher in die Energiebranche als Solarmodul-Produzent ist er heute selbständig im Bereich Film, Foto und Social Media.
Bühlmann für den SCUI und Zurschmiede für den SC Bönigen werden sich am 28. Dezember gegenüberstehen. Die ehemaligen Teamkollegen freuen sich auf das Spiel und lassen gerne die vergangenen Zeiten aufleben. «Ich hoffe, dass viele Leute dabei sind», sagt Marco Zurschmiede.
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www.scboenigen.ch27. Dezember 2024