Fussball – Die Supporter Vereinigung unterstützt den FC Interlaken moralisch und finanziell seit 70 Jahren. Dank ihrer Unterstützung wurde auf der Lanzenen etwa eine Tribüne installiert und ein Geräteunterstand wetterfest umgebaut. Die Supporter pflegen einen engen Kontakt zum FCI. Viele von ihnen sind ehemalige Fussballer.

Kaum ein regionaler Sportverein kommt ohne wohlwollende Beiträge und externe Unterstützung aus. Die Sportanlage Lanzenen mit zwei Natur- und einem Kunstrasenfeld, Clubhaus sowie Garderobengebäude ist im Besitz des FCI. Dadurch sind finanzielle Unterstützung und ehrenamtliche Dienste notwendig. Diese helfen dem FC Interlaken, der Jugend auf dem Bödeli und in der erweiterten Region den Fussball näherzubringen und wertvolle Ausbildungsarbeit zu leisten. Dies nicht nur im sportlichen Bereich, sondern auch in der Förderung der sozialen und persönlichen Kompetenzen.

Im Jahr 1954 hat sich eine Gruppe von Gönnern zur Supporter Vereinigung des FCI zusammengeschlossen. Hierfür wurde ein eigenständiger Verein gegründet, der noch heute, also 70 Jahre ­später, existiert und den FCI moralisch und bei Investitionen unterstützt. Aktuell zählt die Supporter Vereinigung rund 100 Mitglieder. Die meisten von ihnen haben eine sportliche Vergangenheit auf der Lanzenen.

«Fussball ist eine Lebensschule», sagt Severino Solcà, der amtierende Präsident der Supporter Vereinigung. «Die jungen Menschen lernen einander zu respektieren, zu teilen, zu gewinnen und zu verlieren. Sie üben Teamgeist, Fairness zu leben sowie Konflikte konstruktiv zu lösen.» Aus der Überzeugung, dass der Sport den Jungen viel für ihren Lebensweg mitgibt und er selbst auch davon profitieren durfte, wuchs bei ihm auch der Entschluss, sich im Vorstand des FCI sowie jetzt bei der Supporter Vereinigung zu engagieren.

Zweckgebunden für Infrastruktur
Die Supporter Vereinigung hat nicht den gleichen Grundsatz wie die Donatoren-Vereinigung, die jährlich einen fixen Geldbetrag an den Hauptverein überweist, sondern setzt ihre Mittel bewusst zweckgebunden für die Infrastruktur ein. Der Unterhalt der vereinseigenen Anlage auf der Lanzenen bedeutet für einen Amateurverein wie den FC Interlaken einen immensen finanziellen sowie materiellen Aufwand. Die eigenen Mittel sind begrenzt. Hier kommt die Supporter Vereinigung ins Spiel. In der Vergangenheit hat sie schon mehrere Projekte initiiert, finanziell unterstützt sowie bei der Umsetzung aktiv mitgewirkt.

Ein Beispiel ist die Tribüne, die am südlichen Rand des Hauptspielfeldes installiert wurde. Diese befand sich zuvor im Besitz einer Gerüstbaufirma und kam beispielsweise beim Jungfrau-Marathon zum Einsatz. Dank guter Beziehungen konnte die Supporter Vereinigung die Tribüne für einen vierstelligen Betrag kaufen. Beim Aufbau auf der Sportanlage Lanzenen im Sommer 2020 waren diverse Mitglieder der Supporter Vereinigung aktiv im Einsatz und wurden zusätzlich durch mehrere Firmen unterstützt. Etwas weniger augenscheinlich, aber ebenso wertvoll war die Idee, einen bestehenden Unterstand wetterfest umzubauen, um Maschinen und Gerätschaften vor Witterungseinflüssen zu schützen.

Ziel: Grüne Insel
Der FCI und die Industriellen Betriebe Interlaken (IBI) haben im Februar 2022 eine fünfjährige Partnerschaft mit dem Ziel unterzeichnet, die Sportanlage Lanzenen in eine grüne Insel umzuwandeln sowie ökologisch begründete Massnahmen umzusetzen. Mit einem fünfstelligen Beitrag hat die Supporter Vereinigung die Anschaffung eines GPS-gesteuerten und mit Batterie angetriebenen Mähroboters, welcher selbständig auf den Naturrasenfeldern seine Bahnen zieht, finanziell unterstützt. Dank dieser Investition wird nicht nur ein wertvoller Umweltbeitrag ohne CO₂-Ausstoss geleistet, sondern auch die Grasdichte sowie Rasenfestigkeit gesteigert und der Arbeitsaufwand für das Rasenmähen drastisch reduziert.

Eine besondere Geschichte hat das Steinbockhorn im Eingangsbereich der Sportanlage. Ursprünglich diente es als Halterung einer Schaukel beim Hauptsitz der Bank EKI in Interlaken. Im Herbst 2021, nur wenige Monate nach der Installation, wurde die Schaukel durch einen Automobilisten zerstört. Die Supporter «retteten» das hölzerne Horn. In Zusammenarbeit mit der Werkgruppe wurde das Wahrzeichen repariert und im Eingangsbereich der Sportanlage neu platziert. «Es passt perfekt hierhin, schliesslich hat der FCI den Steinbock im Logo», bemerkt der Präsident der Supporter Vereinigung. Bei der Bank EKI wurde inzwischen eine neue Steinbockschaukel montiert.

Die Supporter Vereinigung war es auch, die für den Trainings- und Spielbetrieb auf der Lanzenen einen Defibrillator finanzierte. «Nach meinem Wissensstand hatte der ‹Defi› glücklicherweise noch keinen Einsatz», sagt Severino Solcà.

Es gilt das Antragsprinzip
Auch wenn die Supporter Vereinigung, wie die vorerwähnten Beispiele zeigen, von sich aus ­regelmässig aktiv ist, gilt grundsätzlich das ­Antragsprinzip: Möchte der FC Interlaken ein Projekt zu Gunsten der vereinseigenen Infrastruktur ­umsetzen, kann die Supporter Vereinigung mit schriftlichem Antrag zur finanziellen Unterstützung angefragt werden.

Der Jahresbeitrag bei der Supporter Vereinigung beträgt momentan 150 Franken und wird jährlich durch die Mitglieder an der Hauptversammlung festgelegt. Die Vereinigung ist kein reiner Finanzclub, sondern will auch das Zusammensein sowie die Geselligkeit pflegen. «Unser Ziel ist es, die bestehenden freundschaftlichen Kontakte aufrecht­zuerhalten und zu vertiefen oder neue aufzubauen. Aber nicht nur unter uns Supportern, sondern auch zu den Vereinsmitgliedern des FCI wie auch zu den Donatoren», so der Präsident.

Weiter werden die Supporter zu einem Apéro jeweils zum Start der Vor- und Rückrunde der ersten Mannschaft auf der Lanzenen eingeladen. «Neumitglieder sind jederzeit willkommen», sagt Severino Solcà. Die Vereinigung versucht auch, ehemalige Fussballer für den Verein zu gewinnen. Für sie bietet sich dadurch die Möglichkeit, dem FCI weiterhin verbunden zu bleiben und dem ­Verein etwas zurückzugeben, dessen Anlage sie jahrelang für ihren Sport benutzen durften.

www.fcinterlaken.ch/supporter

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