Vor der Saison 2024/2025: Das letzte Mannschaftsfoto des EHC Beatenberg, der seine Vereinsgeschichte mit einem Jubiläum abschliesst. (Bild: zvg)

EHC Beatenberg feiert 90 Jahre

Eishockey – Am Ende steht ein Jubiläum: Bevor sich der EHC Beatenberg den Beo Yetis anschliesst, feiert der Verein am 16. August sein 90-jähriges Bestehen mit einer
Feier in der Curlinghalle Matten.

Mit Gründungsjahr 1935 ist der EHC Beatenberg der älteste Eishockeyverein in der Region Interlaken; deutlich älter als der SC Unterseen-Interlaken und der SC Bönigen, die beide fast 30 Jahre später gegründet wurden. Bea­tenberg entwickelte sich ab den Zwischenkriegsjahren zu einem beliebten Winterkurort, in dem auch Sport betrieben wurde. Davon zeugen Hinweise in alten Zeitungsartikeln, aber auch historische Bilder und Zeichnungen, die etwa auf www.beatenbergbilder.ch einsehbar sind. So befand sich beim Hotel ­Regina eine Eisbahn, auf der auch die Gründungsmitglieder des EHC Bea­tenberg ihre schlittschuhläuferischen Fähigkeiten entwickelt haben dürften.

Zu den Gründundsmitgliedern zählten Heinrich, Walter und Rudolf Homberger, Willi und Paul Schmidt, Ernst Bühlmann, Ernst Bhend, Robert Stähli, Ernst Schmocker, Fritz Michel, Gottlieb Gafner und Ernst Boll. In den ersten Jahren nach der Vereinsgründung massen sich die Beatenberger regelmässig mit Teams aus Grindelwald, Wengen, Adelboden sowie Zweit- und Drittmannschaften des SC Bern. Am 2. Januar 1937 waren die Berner zu einem Freundschaftsspiel eingeladen, was im «Oberländer Tagblatt» mit folgenden Worten beworben wurde: «Dem EHC Beatenberg ist es gelungen, die zweite Garnitur des SC Bern zu einem Freundschaftskampf zu verpflichten. (…) Wäre dies nicht eine schöne Gelegenheit, der Terrasse des Berner Oberlandes einen Besuch ab­zustatten? Mit geschulterten Brettern setzest du dich, mit von der Neujahrsnacht brummendem Schädel in die 7.19 Uhr abgehende Rechtsufrige (Thunerseebahn, Anm. d. Red.), um in einstündiger Fahrt auf dem sonnigen nebelfreien Beatenberg zu landen.»

Das Resultat dieser – möglicherweise unter verkaterten Umständen abgehaltenen – Partie ist leider nicht aktenkundig. Wohl aber ein freudiges Ereignis ein Jahr später, über das «Der Bund» am 3. Januar 1938 berichtete: «In Bea­tenberg wurde, leider bei trübem Wetter und leichtem Schneefall, das neue ­Eisstadion eröffnet. Nach einem rassigen Marsch der Dorfmusik, vor einer ­grossen Menge Zuschauer, gratulierte der Gemeindepräsident Dauwalder in herzlich warmen Worten den Erbauern, dem rührigen, noch nicht zweijährigen Eishockeyclub Beatenberg (Anm. d. Red.: Der Club war zu jener Zeit tatsächlich schon mehr als zwei Jahre alt), und wünschte ihm viel Glück für die Zukunft und zu den kommenden Wettspielen. Der darauffolgende Eishockeymatch zwischen Beatenberg und Zürich-Enge 1 war ein grosser Erfolg.» Das 1938 eröffnete Eisstadion befand sich hinter dem Tourismusbüro in der Dorfmitte.

Heimspiel seit 90er-Jahren in Matten
Da über den EHC Beatenberg keine Chronik vorliegt, lässt sich die Geschichte der ersten ca. 60 Jahre nur bruchstückhaft abbilden. Als Höhepunkte überliefert sind eine Aufstiegspartie im Jahr 1946 gegen den späteren Nationalligaverein Ambri-Piotta im Jahr 1946 sowie eine Saison in der 2. Liga von 1967 bis 1968. Hauptsächlich war der Verein in der 3. Liga aktiv, so auch in den letzten Vereinsjahren. Der letzte kurzzeitige Aufstieg in die 2. Liga datiert aus dem Jahr 2000. Damals hielt der EHC Beatenberg seine Heimspiele schon längst im heutigen Eissportzentrum Jungfrau ab. Der heutige Präsident, Peter Grossniklaus, hat seinerzeit das Hockeyspielen noch in Beatenberg erlernt. «Eine eigene Garderobe mit Dusche gab es nicht. Wir zogen uns jeweils in den Garderoben des Hallenbads beim Kongresssaal um», erinnert sich Grossniklaus. Der Umzug auf das Bödeli Mitte der 90er-Jahre sei mit ein Grund, weshalb der Bezug des EHCB zu seinem ­Heimatdorf etwas verloren ging. Auch Spieler, die aus dem Dorf stammen, sind zur Mangelware geworden.

Lachendes und weinendes Auge
Im kommenden Herbst wird sich der EHC Beatenberg an seiner letzten Hauptversammlung auflösen. Dieser Schritt im 90. Vereinsjahr erfolge «mit einem lachenden, aber auch einem grossen weinenden Auge», sagt Peter Grossniklaus. Man sei froh um die Fusion, und dass sich der EHC Beatenberg mit einer Aktivmannschaft einbringen könne. «Das Konstrukt der Beo Yetis gibt allen jungen Spielern eine Chance, ihrem Niveau entsprechend Hockey zu spielen.»

Doch zuerst wird gefeiert: Am Samstag, 16. August, veranstaltet der EHC Beatenberg zu seinem 90-Jahr- Jubiläum in der Curlinghalle Matten eine Festwirtschaft mit Barbetrieb, DJ und Unterhaltung für die ganze Familie: Es gibt ein Torwandschiessen, eine Hüpfburg und ein Cornhole-Spiel, ausserdem ein Beerpong-Turnier, für das eine Anmeldung erforderlich ist. Der Festbetrieb läuft ab 14.00 Uhr, der Party­betrieb bis 2.00 Uhr.

www.ehcbeatenberg.ch
07. August 2025

Der ANZEIGER INTERLAKEN kann auch Redaktion…

… davon profitieren nicht nur Vereine aller Art in unserer Rubrik «Aus den Vereinen», ­sondern auch Kulturschaffende und Sportbegeisterte aus dem Verteilgebiet unserer Zeitung.

Möchten auch Sie von unserem redaktionellen Angebot profitieren und Ihren Verein oder Kulturanlass ins beste Licht rücken?
Dann melden Sie sich bei uns unter Telefon 033 828 12 00 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Verlag Schlaefli & Maurer AG
Spielmatte 18
3800 Unterseen

Telefon 033 828 12 00
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Unsere Öffnungszeiten:
Montag – Freitag
08.00 – 12.00 und 13.30 – 17.00 Uhr