Ein letztes Mannschaftsfoto des SC Unterseen-Interlaken nach dem Abschlusstraining von Ende Februar. (Bild: Christoph Buchs)

Ein Abend für das Geschichtsbuch

Eishockey – Der SC Unterseen-Interlaken, der SC Bönigen und der EHC Beatenberg haben am 28. Februar letztmals als ­eigenständige Vereine auf Eis trainiert.
Nun geht der Blick in die Zukunft.

Der Versuch des Goalies, einen Angriff des anstürmenden Gegners abzuwehren, wirkt etwas unbeholfen. Er verliert das Gleichgewicht und landet höchstpersönlich im Tor. Dann lässt er sich auswechseln, trinkt einen Schluck Wasser. Überraschung: Unter der Torhütermaske kommt Oliver Gafner zum Vorschein, ein Feldspieler. Beim letzten Eistraining des SC Unterseen-Interlaken steht der Spass im Vordergrund. Ein lockeres Trainingsspiel beendet die Einheit. Dann warten in der Garderobe die Getränke, das Essen ist auch bestellt und der Fanclub Crazy Ibex schaut vorbei.

Der Freitagabend, 28. Februar 2025, ist durchaus geschichtsträchtig für den Eishockeysport im Berner Oberland: Mit dem SC Unterseen-Interlaken, dem SC Bönigen und dem EHC Beatenberg bestritten alle drei Vereine, die nächstes Jahr fusioniert als Beo Yetis zusammenspannen, ihre letzten Eistrainings als eigenständige Vereine. Eine gute Woche ist vergangen seit dem bitteren Ausscheiden des SCUI in den Playoff-Halbfinals gegen den SC Freimettigen. In der Best-of-5-Serie hatte man eine 2:0-Führung noch preisgegeben. «Ich will keine Ausreden suchen», sagt Trainer Ueli Feuz, «aber die Grippewelle hat unsere Mannschaft im dümmsten Moment heimgesucht.»

Das fünfte Spiel brachte die Entscheidung zugunsten des SC Freimettigen, und in dieser Partie fehlte Feuz’ Truppe die Kraft. «Drei Spieler standen auf dem Matchblatt, die eigentlich zu Hause ins Bett gehört hätten.» So gesehen, war es besonders unglücklich, hatte man zuvor die vierte Partie auswärts nach einer 3:0-Führung noch verloren. «Wir hätten uns eine Woche lang erholen und im Finale wieder angreifen können.» Stattdessen endete die Saison 2024/2025 auch sportlich mit einer Enttäuschung.

Bönigen: Out bereits im Viertelfinale
Während Feuz im Gespräch an der Bande die letzten Wochen rekapitulieren lässt, betritt die erste Mannschaft des SC Bönigen das Eis. Bei den Bönigern liegt das Ausscheiden bereits einen knappen Monat zurück. Endstation war ebenfalls der SC Freimettigen, allerdings schon im Viertelfinale. «In den Playoffs auszuscheiden, ist immer bitter», sagt Trainer Thomas Beugger. Knackpunkt war die erste Viertelfinalpartie in Wichtrach, die mit 7:8 nach Verlängerung verloren ging. «Wenn du auswärts sieben Tore schiesst, solltest du diese Partie nicht verlieren», so Beugger. Im entscheidenden Moment habe sein Team nicht die volle Leistung abrufen können. «Das widerspiegelt auch ein wenig den Saisonstart im Herbst, als wir nur schwer den Tritt fanden.»

Lange Jahre hatte Thomas Beugger als Spieler für den SC Bönigen auf den Eis gestanden, seit 2020 war er Headcoach. In den letzten Wochen, als sein Team die Saison ausklingen liess, zog der 48-Jährige die Hockeyausrüstung auch wieder an und trainierte mit. «Während der Saison steht oft der Leistungsgedanke im Vordergrund, aber ganz zum Schluss muss auch mal ein Spässchen erlaubt sein.»

Hubacek und Beugger trainieren Beo Yetis
Das letzte Training in der 61-jährigen Geschichte des SC Bönigen zu leiten, fühle sich speziell an. «Natürlich gibt es einen Wermutstropfen, wenn man einen Verein auflöst, der gut funktioniert hat», sagt Beugger. «Aber ich freue mich enorm auf die kommende Zeit.» Beugger wird zusammen mit seinem bisherigen Assistenten Radek Hubacek das Trainergespann der ersten Mannschaft im fusionierten Verein bilden. Hubacek fungiert als Headcoach der Beo Yetis, Beugger wird sein Assistent.

Ueli Feuz hingegen steht den Beo Yetis vorerst nicht als Trainer zur Verfügung. Nach fast sieben Jahren im Staff der ersten Mannschaft brauche er eine Pause, sagt der Mattner. «Ich habe es immer gerne gemacht, aber gerade die letzten Jahre waren anstrengend», so Feuz, der parallel noch eine Trainerausbildung absolviert. Dem Eishockey wird er also sicher nicht den Rücken kehren.

Nachwuchsteams spielen noch
Während die Saison für die Aktivmannschaften in der Region bereits vorbei ist, hat der Nachwuchs teilweise noch ein Restprogramm zu bestreiten. So findet diesen Samstag, 8. März, um 15.45 Uhr auf der Kunsteisbahn Kandersteg ein Aufstiegsspiel der U15-Mannschaft des SC Unterseen-Interlaken sowie um 18.30 Uhr eine Halbfinalpartie der U17 gegen den HC Nordwestschweiz statt. Am Samstagvormittag, 22. März, gibt es in Grindelwald ein Turnier der U9- und U11-Teams gegen ihre Eltern.
06. März 2025

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